Ungeeignete Referendare...

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
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Zitronenfalter
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Beitrag von Zitronenfalter »

@ clara
Und um es nochmal zu betonen: Dass man erst so spät mitbekommt, ob man für den Job geeignet ist, ist ein absolutes Unding.
Wie soll es bitte anders gehen? Auf der einen Seite wird erwartet, dass man den angehenden Lehrern Zeit gibt, damit sie sich entwickeln können, auf der anderen Seite wird nach einem wie auch immer gearteten frühen Auswahlverfahren gerufen.
Das sind 2 Dinge, die miteinander unvereinbar sind. Deshalb liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Und richtig lange dauert es ja sowieso nur bei Leuten, deren Selbstwahrnehmung komplett von der Einschätzung von vielen (!) anderen Personen abweicht. Der überwiegende Teil wird ja schon weitaus früher von der Selbsterkenntnis heimgesucht, dass der Lehrerjob nichts für sie ist (vgl. Studienabbrecher, Studienwechsler etc., die es übrigens auch in allen anderen Richtungen gibt).
Ich bin deshalb der Meinung, dass man dererlei Vorgänge deswegen auch nicht überbewerten sollte - schließlich geht es um die Ausbildung unserer Kinder und da sind nunmal gewisse Hürden zu nehmen - wie in jedem anderen anspruchsvollen Berufsbild halt eben auch.

Gruß

Zitro
heiter weiter!

Clara76

Beitrag von Clara76 »

...
Zuletzt geändert von Clara76 am 30.01.2013, 20:12:28, insgesamt 1-mal geändert.

Hubselzwerg
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Beitrag von Hubselzwerg »

In Finnland wird doch vor dem Studium "ausgesiebt" ?

Wenn es eh um sowas wie die Persönlichkeit geht wohl der bessere Weg.
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06

Zitronenfalter
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Beitrag von Zitronenfalter »

Für den Fall dass seh´ich hierzulande schon die Schlagzeilen: "Junge Menschen, die Lehrer werden wollen, gibt man keine Chance mehr."
heiter weiter!

Hexe
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Beitrag von Hexe »

Ich möchte nur mal anmerken:

An meiner ersten Schule galt ich total als ungeeignet. Man tat aber gar nichts, um mich auszubilden bzw. zu beraten.

An meiner jetzigen Schule sieht es anders aus. Dort hält man mich für sehr geeignet und möchte mich nach meiner Wiederholungsprüfung behalten (dort werde ich auch beraten und ausgebildet).

Da ich auch schon von ähnlichen Fällen gehört habe, finde ich es nicht im Sinne einer Ausbildung Menschen als ungeeignet zu deklarieren. Dies ist letztlich nur Bequemlichkeit, da man zu faul ist, sich mit einem ihm anvertrauten Refi intensiv zu befassen und diesen auszubilden.

Hexe

Clara76

Beitrag von Clara76 »

...
Zuletzt geändert von Clara76 am 30.01.2013, 20:11:24, insgesamt 1-mal geändert.

Piccola
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Beitrag von Piccola »

Auch wenn das jetzt nicht weiterhilft:

Leider müssen wir erstmal mit der Realität leben. Gerechtigkeit gibt es nicht (zumindest nicht in der Form, dass sie für alle gerecht ist), aber gerade deshalb ist es wichtig, sich nicht innerlich mit dem Gedanken kaputt zu machen, dass gewisse Dinge ungerecht verlaufen und sind, z.B. im Referendariat.

Ich denke wie viele andere auch, dass das Referendariat nicht so viel mit dem Lehrerberuf zu tun hat wie es vorgibt und dass jeder Mensch sich in jede Richtung entwickeln kann.

Aber in die Zukunft schauen kann niemand, weder die Ausbilder noch der Referendar selbst.
Deshalb gibt es so viele "Rchtlinien", was soll Mensch sonst tun, um Anhaltspunkte zu haben?

Es ist nicht gerecht, das stimmt, es ist zum Teil auch unmenschlich, was im Referendariat einigen Referendaren passiert, aber "es" passiert meist, ohne dass bestimmte Personen etwas bewusst und vorsätzlich eingeleitet haben, deshalb bringt auch die Schuldfrage nichts.

Kann man nicht nach dem endgültigen Abbruch später einen Neustart machen?
Das ist eine ehrliche Frage.

Das wäre dann zwar nicht so toll, aber würde zumindest Menschen eine Chance geben, die im ersten Anlauf aufgrund von vielen Faktoren nicht durchkamen.

Ich habe so etwas mal in der Fitnessbranche mitbekommen: Ein junger Mann ist mit Schimpf und Schande bei der B-Lizenz durchgerasselt (schriftlich und tänzerisch).

Ein Jahr später trat er wieder an, bei den gleichen Ausbildern.
Er bestand mit Glanz und Gloria, machte kurze Zeit später die A-Lizenz und wurde einer der besten Kursleiter der Region.

Deshalb fände ich es gut, wenn auch im Ref jeder ähnlich faire Chancen haben könnte.

Piccola
Mens sana in corpore sano :-)

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