Bewertung eurer Ausbilder

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
SL

Beitrag von SL »

Lysander hat geschrieben:Schon passiert. Nur ist der von mir gegründete Chor nicht mit den Stundenplänen vereinbar bzw. er wird nicht freigeblockt, somit stehe ich zu Beginn eines jeden Halbjahres vor dem Problem einen Termin zu finden und darf bei null wieder anfangen.
Das kenne ich. Aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken, bleiben Sie an der Sache dran. Manchmal muss man hartnäckig sein, damit sich bei den Sturköpfen was bewegt.

Und nochwas: Es gibt drei Totschlagargumente, die Sie kennen müssen:
1. "Das haben wir immer schon so gemacht." (bzw.: "Das haben wir noch nie so gemacht.")
2. "Das haben wir alles schon mal ausprobiert, das funktioniert nicht."
3. "Da könnte ja jeder kommen."
Wenn Sie das hören, dann schalten Sie auf Durchzug. Lassen Sie sich davon um Gottes Willen nicht abhalten.

Lysander

Beitrag von Lysander »

@SL

Danke für den Hinweis. Derartige "Argumente", die ja quasi auf dem "Gewohnheitsrecht" basieren, sind mir natürlich schon untergekommen.
In der kommenden Woche wird wohl ein Gespräch mit der Schulleitung stattfinden.
Was ich nur grotesk finde, ist, dass mein Schulleiter in den Klassen 5 und 6 (sic!) ein Musikprofil schaffen möchte, jedoch offenbar bei anderen musikalischen Projekten die Priorität gegen null schraubt.

Ich sollte vielleicht diplomatisch andeuten, dass eine Unterstützung dieses Projekts durch die Musikfachgruppe nur schwer erwartet werden kann, wenn die Unterstützung seitens der Schulleitung bei bestehenden Projekten ausbleibt.

Woher soll ein Musiklehrer die Motivation nehmen, an der Schule im Rahmen der gegebenen organisatorischen Bedingungen musikalisch etwas zu bewegen, wenn man aufgrund der Handlungen der Schulleitung den Eindruck vermittelt bekommt, dass dies nicht wichtig sei?

OK, es wird jetzt vielleicht zu sehr off topic, so dass ich hier mal einen Schnitt setze.

Gruß
Lysander

SL

Beitrag von SL »

Lysander hat geschrieben:Ich sollte vielleicht diplomatisch andeuten, dass eine Unterstützung dieses Projekts durch die Musikfachgruppe nur schwer erwartet werden kann, wenn die Unterstützung seitens der Schulleitung bei bestehenden Projekten ausbleibt.
Hm... da wäre ich sehr vorsichtig. Das könnte Ihr Schulleiter sehr leicht falsch verstehen und sich unter Druck gesetzt fühlen.
Wie wäre es, wenn Sie ihm erklärten, dass Ihr Projekt seine Ideen in hervorragenderweise unterstützt.
Gibt es die Möglichkeit einer Außenwirkung? Mal einen kleinen Bericht in der Zeitung oder so. Damit bekommen Sie (fast) jeden Schulleiter :-)

Lysander hat geschrieben:Woher soll ein Musiklehrer die Motivation nehmen, an der Schule im Rahmen der gegebenen organisatorischen Bedingungen musikalisch etwas zu bewegen, wenn man aufgrund der Handlungen der Schulleitung den Eindruck vermittelt bekommt, dass dies nicht wichtig sei?
Aber das ist doch eines der Hauptprobleme die wir haben: Wer motiviert die Lehrer?

123Uhu
Beiträge: 1
Registriert: 06.07.2008, 10:31:16

Wahrheit oder Lüge

Beitrag von 123Uhu »

Warum sollte man denn bei den mündlichen Feedbacks als auch bei den schriftlichen Seminarevaluationen die Wahrheit sagen?

evaluationmodularisierung

Beitrag von evaluationmodularisierung »

Gute Frage und man kann sagen, dass dies kein Ort für Wahrheiten ist. Also mal unter Freunden gesagt. Du wirst natürlich etwas sagen. Aber Du sagst nur Dinge mit denen Du Dich profilieren kannst. Also Du sagst Du übst Kritik und übst doch keine, indem Du eigentlich etwas Positives sagst. Das ist so wie in Bewerbungsgesprächen: "Haben Sie Schwächen?" "Oja habe ich und zwar..." Und dann eigentlich eine Stärke nennen. Du musst lernen wie das Spiel läuft. Spiel mit oder Du wirst rausgekegelt oder nach unten gekegelt, weil es immer einige gibt, die das eben genannte gut beherrschen. Diese Infos gab es heute gratis..ja so bin ich.

Piccola
Beiträge: 1661
Registriert: 08.01.2006, 22:34:10
Wohnort: Baden-Württemberg (Gym)

Beitrag von Piccola »

Typisch :wink: Was wäre referendar.de ohne Dich, liebe evaluationsmodularisierung? 8)

Liebe Grüße,

von Piccola :D
Mens sana in corpore sano :-)

Teebeutel
Beiträge: 61
Registriert: 09.03.2008, 18:20:49

Beitrag von Teebeutel »

Irgendwie ist diese Diskussion typisch. Hin und her, oben und unten, links und rechts herum. Es wird wie immer viel geredet, und wenig umgesetzt. Trotz Evaluation (by the way: für mich ein absolut heißer Kandidat für das Unwort des Jahrzehnts) haben sich die Dinge nicht verändert. Vermutlich liegt es in der Natur der Sache, dass viele Seminarleiter die häufig angeprangerte Beratungsresistenz in erhöhtem Maße selbst an den Tag legen...

Evaluation, Evaluation, Evaluaton, ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr hören :)

Evaluation macht Maßnahmen notwendig und eben die werden auf systemischer Ebene eben nicht und auf persönlicher Ebene noch viel weniger getroffen.

Es existieren ständig neue Strömungen im Schulsystem, Gesamtschule juchee, möglichst viele bauen, das Fach Naturwissenschaften, her damit, dann doch nicht, kooperatives Lernen über alles, Dossiers werden von selbst ernannten Experten verfasst, die sich mit allem befassen, was in Schule zum Tragen kommt. Methodik, DIdaktik, Klassengröße, Schüler-Lehrer-Relationen, sogar die Wandfarbe wird behandelt... Nur zwei Sachen kommen nie in der notwendigen Breite und im angemessenen Rahmen vor... die Bedürfnisse der Kinder und die Lehrerausbildung.

Mit anderen Worten: Man baut Autos, und baut alles ein, und verbessert Technik und Design, ABS, ESP, und wie der Scheiß heißt, all das wir "evaluiert"... und dann wundern sich Manche, dass tatsächlich noch Unfälle passieren... Niemand dachte an den Fahrer...

Eine typisch deutsche Angewohnheit: Diejenigen, die die Ahnung an der Basis haben, treffen die Entscheidungen nicht, und diejenigen, die sie treffen, haben die Ahnung nicht...

Da könnt ihr evaluieren bis ihr umfallt...

Evaluation, Evaluation, Evaluation...

Himmel Herrgott...

Gruß
M/PH StD seit SJ 09/10

Antworten