Mehr Kompetenz an die Lehrstühle!
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Mehr Kompetenz an die Lehrstühle!
Ein Freund ist seit einiger Zeit an die Uni gewechselt, wurde genauer gesagt an die Uni abgeordnet. Durch ihn erfahre ich derzeit Dinge aus den Untiefen meiner ehemaligen Uni. In meiner Fakultät war es Voraussetzung für einen Hochschullehrer, dass er einschlägige Schuldiensterfahrungen mitbringt. In anderen Fachbereichen, die ebenfalls Lehrer ausbilden, ist das nicht so. Menschen, welche die Lehrer von morgen ausbilden und gleichzeitig seit dem Abi nie mehr ein Klassenzimmer von innen gesehen haben. Das sollte es doch eigentlich nicht geben, oder?
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Das ist eben der Anspruch, den eine Uni im Moment noch an Lehrerbildung hat - Wissen vermitteln. Keine Kompetenzen o.ä., die aus ehrlicher und eigener Unterrichtserfahrung erwachsen.
Ich fand es auch immer schrecklich, wenn jemand, der nie länger als 1-2 Monate im Rahmen seiner Super- Studie überhaupt eine Schule aus Lehrersicht betreten hat angehenden Lehrern etwas von Klassenmanagement etc. einzubläuen.
Wenn dann die Rückfrage kommt: "Die Realität sieht aber so und so aus... was mache ich denn mit meiner Klasse voller ADS - Kinder?" - "Jaaaaaaaaaaaa... äh.".
ICH selber fand das schlimm.
Und empfinde es auch als Problem, das ja viele von uns spüren: Die Uni hat mit dem Lehrerdasein bzw. der Vorbereitung darauf so gut wie gar nichts zu tun (und sagt sich ja tlw. auch davon frei, von wegen: wir sorgen "nur" für die Theorie). Und gerade "nur" diese führt ja auch widerum viele auf den Holzweg, Lehrer wäre ihre Berufung (und nach 4 Jahren total tollem Theoriestudium, das super gefallen und gelegen hat verzweifelt man dann in der Praxis).
Das kann es ja eigentlich nicht sein.
Ich fand es auch immer schrecklich, wenn jemand, der nie länger als 1-2 Monate im Rahmen seiner Super- Studie überhaupt eine Schule aus Lehrersicht betreten hat angehenden Lehrern etwas von Klassenmanagement etc. einzubläuen.
Wenn dann die Rückfrage kommt: "Die Realität sieht aber so und so aus... was mache ich denn mit meiner Klasse voller ADS - Kinder?" - "Jaaaaaaaaaaaa... äh.".
ICH selber fand das schlimm.
Und empfinde es auch als Problem, das ja viele von uns spüren: Die Uni hat mit dem Lehrerdasein bzw. der Vorbereitung darauf so gut wie gar nichts zu tun (und sagt sich ja tlw. auch davon frei, von wegen: wir sorgen "nur" für die Theorie). Und gerade "nur" diese führt ja auch widerum viele auf den Holzweg, Lehrer wäre ihre Berufung (und nach 4 Jahren total tollem Theoriestudium, das super gefallen und gelegen hat verzweifelt man dann in der Praxis).
Das kann es ja eigentlich nicht sein.
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an der Uni finde ich es nicht mal schlimm. Denn wir sind alle am studieren und man sollte erwarten können, dass wir auch einem längeren reinen theorielastigen "Lehrervortrag" mal folgen kann, sich dabei Notizen macht, dabei was mitnimmt.
Ehrlich gesagt ging mir die Handlungsorientierung im referendariat so dermaßen aufn Keks, weil ich als HR-Lehrerin ständig dämliche Kindergartenspielchen machen musste...kotz... mit denen eine 6 Klasse einen schon auslachen würde.
Man kann ja sagen was man will, zeitlich kommt beim Vortrag vorne einfach viel mehr Wissen rum.
Und was ihr kritisiert ist und war nie die Aufgabe der Uni (Praxiswissen vermitteln).
Schlimm finde ich die fehlende Kompetenz der Studienseminarausbilder, die das noch in Kommentaren schamlos zugeben "Als Ausbilder haben Sie also nur noch 7 Stunden Unterricht" - "Ja, was meinen Sie warum ich Ausbilder geworden bin" oder auch "Förderschulleute haben bei mir immer Einsen, denn das kann ich gar nicht beurteilen, ich bin ja HR-Lehrer" "Computerkram, son Schnickschnack, hab ich vor 20 Jahren nen PC im Unterricht gebraucht? Nein, und es ging auch, also!" um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Jeder Lehrer dems zu anstrengend wird, kann Ausbilder werden. Tse.
Ehrlich gesagt ging mir die Handlungsorientierung im referendariat so dermaßen aufn Keks, weil ich als HR-Lehrerin ständig dämliche Kindergartenspielchen machen musste...kotz... mit denen eine 6 Klasse einen schon auslachen würde.
Man kann ja sagen was man will, zeitlich kommt beim Vortrag vorne einfach viel mehr Wissen rum.
Und was ihr kritisiert ist und war nie die Aufgabe der Uni (Praxiswissen vermitteln).
Schlimm finde ich die fehlende Kompetenz der Studienseminarausbilder, die das noch in Kommentaren schamlos zugeben "Als Ausbilder haben Sie also nur noch 7 Stunden Unterricht" - "Ja, was meinen Sie warum ich Ausbilder geworden bin" oder auch "Förderschulleute haben bei mir immer Einsen, denn das kann ich gar nicht beurteilen, ich bin ja HR-Lehrer" "Computerkram, son Schnickschnack, hab ich vor 20 Jahren nen PC im Unterricht gebraucht? Nein, und es ging auch, also!" um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Jeder Lehrer dems zu anstrengend wird, kann Ausbilder werden. Tse.
Naja, ganz so würde ich das nicht stehen lassen.kay13 hat geschrieben:Jeder Lehrer dems zu anstrengend wird, kann Ausbilder werden. Tse.
Die müssen ja auch schon einen Eignungstest durchlaufen (zumindest bei uns in Nds. ist das so), eine Lehrstunde zeigen und das Seminar leiten.
Jedoch (und das ist wahrscheinlich der sehr relativierende Faktor) wollen viel zu wenig Lehrer diesen Job machen, so dass eigentlich der Eindruck entsteht, dass schon jeder, der den Job machen möchte, ihn auch bekommt.
Klar, einige schwarze Schafe gibt es da...
Also das ganze Pädagogikzeug (Geschichte der Erziehung und so) fand ich auch recht überflüssig im Studium, stattdessen sollte es mehr anwendungsbezogene Veranstaltungen geben. Wie plane ich eine Unterrichsstunde, wie setze ich komplett einsprachigen Unterricht in den Anfangsklassen um, eben mehr Sachen, die man sonst er im Seminar lernt. Da merkt man schnell, ob es was für einen ist. Und Leute, die nie Lehrer waren, könnten sowas ja gar nicht unterrichten... Aber vor allem muss einfach mehr PRAKTIKA geben. Das war das einzige, was mich motiviert hat, das Studium nicht zu schmeißen oder zumindest auf Magister zu wechseln. Wenn man sich Studiengänge zu andere "praktischen" Berufen anschaut...