Einphasige Lehrerausbildung wieder einführen !

Konstruktive Kritik - das Referendariat muss reformiert werden! Eure Vorschläge...
Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

Guten Morgen !
Sagen wir es mal so : Die Kollegen, die ich kenne und die die einphasige Lehrerausbildung absolviert haben, berichten sehr viel Positives darüber.-Überhaupt nichts vom Psychostress wie im Referendariat.

Unterm Strich sind dabei Lehrer herausgekommen, die weder besser noch schlechter unterrichten, aber denen wenigstens das Referendariat erspart blieb.

Natürlich sind wir uns alle einig, dass sich auch an den Unis sehr viel verändern muss. Abgehobene Elfenbeintürme gehören nicht in die Lehrerausbildung !

Dass die Elfenbeintürme in Sachen Schule zu viel BLABLA äußern und auch in den Tageszeitungen viel Kokolores auf Kosten der Lehrerschaft schreiben, ist bedauerlich, aber zumindest kann der kritische Leser eine andere Position einnehmen und diese auch ohne "Guru-Achtung" äußern.-Ich denke schon, dass sich mittelfristig etwas ändern kann, wenn den "Schullebenstheoretikern" ab und zu argumentativ ein kräftiger Wind von vorne pfeift.

@THX
Du hast natürlich Recht. Es nützt auch nichts, wenn die Ausbildung super ist und Du mit 32 (!) Schülern im 11er Kurs aufgrund der Quantität nicht effektiv genug arbeiten kannst.
Ich kann Dich beruhigen, wir Sek1 Lehrer arbeiten auch mit ca. 32 Schülern. Naja, die Effektivität z.B. in den 8. Klassen hält sich dabei auch in Grenzen. Abgesehen davon, dass die Anonymität ab ca. 25 Schülern/Klasse einsetzt.-Weder Schuld der Lehrer noch der Schüler !

Und damit kommen wir wieder in den Bereich der Grundatzdiskussion.
Im Bereich der Bildung muss sich fast alles verändern, und vor allem, es muss mehr Geld investiert werden.

Ob unsere Gesellschaft dafür genügend Bewusstsein entwickelt, hängt auch von uns "Profis" ab, inwieweit wir (!) die Verbesserungsmöglichkeiten dem Volk als auch den Politikern transparent machen.-Aber bitte auch bei der Konzeptentwicklung die Lehrer "vor Ort" mit einbeziehen !

Nach der Verbeamtung die Hände nach dem Motto "Noch mal Glück gehabt ! Die Bezüge laufen ! In 30 Jahren Pension ! Augen zu und durch !" in den Schoß zu legen und mit Scheuklappen seinen Dienst zu verrichten, ist zu wenig ! 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

donnerstagsfreund

Beitrag von donnerstagsfreund »

Das gabs alles schon erfolgreich in der DDR, die eingleisige Ausbildung, In Österreich gibts das auch für fast alle Lehrer.
Ich halte davon nicht sovie. Das führt zu einer Entwertung der fachwissenschaftlichen Ausbildung.

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

@donnerstagsfreund
Naja, es müsste natürlich diskutiert werden, wieviel und was braucht der Mensch, pardon "Lehrer", an Fachwissenschaft. 8)
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

donnerstagsfreund

Beitrag von donnerstagsfreund »

freidenker
dann würde die lehrerausbildung weg von der uni müssen. dann würde aber niemand mehr die ausbildung wirklich ernstnehmen. shcon heute ist es so, dass professoren lehramtsstudenten als ballast sehen. teils auch zu recht.

Avantasia
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Beitrag von Avantasia »

Ich möchte mein an der Uni erworbenes Fachwissen nicht missen, ich erhalte dadurch immer wieder überraschende Eindrücke vom Schulstoff. Allein die Feststellung, dass die Zahlbereichserweiterung um die negativen Zahlen und die Grundrechenarten darauf reinste Analytische Geometrie ist, hat mich schon sehr erstaunt.

À+
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Helme
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Beitrag von Helme »

Ich wäre eher dafür, das Referendariat zu verkürzen und während des Studiums zwei Praktika einzuführen, die je ein halbes Schuljahr dauern. Ein Praktikum für das Grund-, und das zweite für das Hauptstudium. Das Ref könnte man so um ein ganzes Jahr verkürzen. Ein Jahr bliebe im Ref, wo Mentoren (für wiederum das erse halbe Jahr) und Seminar quasi den allerletzten Schliff geben.

Fakt ist, im Studium kann man nicht anhand von 8 wochen (in Sachsen) entscheiden, ob man Lehrer werden will/sein kann.
In jedem vernünftigen Diplom-Studium, selbst an der FH, gibt es ein Praktikum von einem Semester...

Krissi2206
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Beitrag von Krissi2206 »

Und wie kann es sein, dass da ein Haufen studierter Leute von der Uni kommt und kollektiv über das Machwerk von Bovet-Huwendieck den Kopf schüttelt und dann trotzdem die ganze unwissenschaftliche Misere über sich ergehen lässt?
Das frage ich mich auch jedes Mal, wenn ich wieder einmal so blöd bin, das für die nächste Hauptseminarsitzung aufgetragene Kapitel zu lesen ... um mich dann wieder einmal zu wundern, warum dann in der Sitzung kein Wort darüber verloren wird.

Statt dessen wird über irgendwelche pädagogische Allgemeinplätze herumphilosophiert (wobei ... das ist in diesem Zusammenhang eine echte Beleidigung der Philosophie!) und man ist nach etwas mehr als zwei Stunden genauso schlau wie zuvor ... (Oder sieht nur mein HS so aus :roll: ?)

Würde die Zeit der zweiphasigen Ausbildung effektiv genutzt - und vor allem für die Referrendare mit echten Inhalten gefüllt, die man - wenn schon nicht für den Alltag dann aber doch für das didaktische BlaBla in Unterrichtsentwürfen oder im Kolloqium verwursten könnte (man will ja nicht nach unerreichbaren Sternen greifen und konkrete praxisrelevante Inhalte fodern :twisted:) - wäre das Ganze ja gar nicht so übel ....

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