Rauchen als Risiko für Private Versicherung?

[Sissi]

Hallo,
ich beginne nun auch mein Referendariat und werde wohl in eine private Versicherung gehen. Kann mir einer sagen, ob man dort angeben muss, ob (und wenn ja, wieviel) man raucht bzw. geraucht hat? Wirkt sich das irgendwie auf die Beiträge aus?
Es wäre wirklich nett, wenn mir einer dazu antworten könnte!
Vielen Dank!

[Titania]

Ich weiß nicht mal, ob ich gefragt wurde. Auswirkungen hat das Rauchen aber noch nicht.

[Nils]

Ich kann sicher sagen, weil es bei mir erst kurz zurück liegt, dass die Debeka sich nicht dafür interessiert, ob man Raucher ist, oder nicht!

LG,

Nils

[Richard]

Rauchen spielt nur dann eine Rolle, wenn der Versichertentarif zwischen Rauchern und Nichtrauchern differenziert.
Die einzige Versicherungsart, die nach Rauchern und Nichtrauchern differenziert, ist die Risikolebensversicherung. Andere Personenversicherungen, wie die Krankenversicherung, Unfallversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung, berücksichtigen das Rauchen noch nicht als risikoerhöhend, allenfalls indirekt, wenn zum Beispiel eine Bu-Versicherung an eine Risikolebensversicherung angebündelt ist. Trotzdem fließt die Tatsache, ob jemand raucht in die Risikoprüfung oft ein. Der Versicherer verschickt z.B. bei einer Arztanfrage wegen einer Vorerkrankung prinzipiell ein Formular in dem der Arzt gefragt wird, ob der Antragsteller raucht oder regelmäßig Alkohol bzw. Drogen sich zuführt. Der Antragsteller wird über das Ergebnis der Arztanfrage nicht informiert. Er erfährt lediglich, ob sein Antrag angenommen oder abgelehnt wurde. (Auftraggeber und Zahler ist ja die Versicherung, die durch die Entbindung von der Schweigepflicht das Recht bekommen hat, vom Arzt Auskunft zu erhalten). Im Falle einer Ablehnung wird dies an die zentrale Wagnisträgerdatei der Versicherer gemeldet. Auf diese Datei können dann alle anderen Versicherer zurückgreifen. Es wird aber nur der Name und das Geburtsdatum und der Versicherer gespeichert, nicht der Ablehnungsgrund und die Adresse.(Sonst könnten die Versicherer untereinander sich die Personendaten klauen). Bei jedem Antrag, der bei einem Versicherer eingeht erfolgt ein Abgleich mit der Wagnisträgerdatei. Es kann nun sein, daß eine andere Person den gleichen Namen hat und auch das gleiche Geburtsdatum. Wenn der Versicherer nicht beim Vorversicherer anfragt, kann es passieren, daß der Vertrag scheinbar grundlos abgelehnt wird! I.d.R schreibt der Versicherer den Vorversicherer an und bittet um Auskunft, ob es sich um die gleiche Identität handelt und welche Vorerkrankungen zu der Ablehnung geführt haben. Übrigens private Versicherer bekommen von gesetzlichen Versicherern keine Auskunft. Zur Auskunft verpflichtet sind nur die behandelnden Ärzte und andere private Versicherer.

[Searcher]

Hallo zusammen,

zunächst erstmal gehört die Frage Raucher / Nichtraucher bei der Beantragung einer Privaten Krankenversicherung nicht zum Standard.

Weiterhin wird der Versicherer nur bei Ärzten anfragen wenn bereits eine entsprechende Grunderkrankung, z. B. eine chronische Erkrankung der Atemwege / Herzerkrankungen / Bluthochdruck ect. vorliegt.

Bei den Arztanfragen gehört die Frage Raucher / Nichtraucher auch nicht zum Standard. Hier wird vielmehr genaues über die Grunderkrankung abgefragt.

Natürlich wird der Arzt nicht drum rum kommen bei seiner weiteren Prognose des Krankheitsbildes auch auf das Rauchen einzugehen.

Somit spielt das Rauchverhalten - sofern keine Gesundheitsbeeinträchtigung besteht - keine Rolle für die Annahme oder Ablehnung des Krankenversicherungsantrages.

Jedoch sollte jeder über die gesundheitsgefährdenden Folgen des Rauchens nachdenken und vielleicht ja doch mal vom Glimmstengel lassen...

Lieben Gruß und einen (rauchfreien) Abend!

Searcher