Unterricht an einer KGS

[tafelschwamm]

Hallo ihr Lieben,

nach einiger Zeit der Abstinenz brennt mir nun doch mal wieder eine Frage unter den Nägeln. Gleich vorweg: falls das Unterforum falsch gewählt worden ist, bitte verschieben. War mir nicht sicher, wo mein Thema am besten untergebracht werden könnte.

In der nächsten Zeit stehen bei mir Bewerbungsgespräche ins Haus. Nachdem ich nach dem Ref immr nur befristet angestellt worden bin (ohne Sachgrund!), wird es nun Zeit, endlich mal unbefristet an einer Schule wurzeln schlagen zu können. Die Stellenaussichten für meine Fachkombi sind bescheiden, daher habe ich mich auch an Gesamtschulen beworben. In MV herrscht das Modell der kooperativen Gesamtschulen vor. Meist sind dabei ein Gymnasium und eine Regionalschule (vergleichbar mit Realschule plus, sprich Zusammenlegung von Haupt- und Realschule) in einem Haus untergebracht. Hat jemand Erfahrungen an dieser Schulform? Wie funktioniert eine KGS? Wie gestaltet sich der Unterricht? Welches Schülerklientel ist zu erwarten?

Ich kenne bisher nur das Konzept der integrierten Gesamtschulen. Wo liegt denn nun der Unterschied zu einer KGS? Was macht das "Kooperative" aus? Im Netz habe ich bisher nicht allzuviel hilfreiche PRAXISerfahrungen finden können. Vielleicht kann mir hier jemand Licht ins Dunkel bringen? Vielen Dank schon einmal dafür!

[lapal]

IGS: Differenzierung „Setting“ = Alle SuS kommen zusammen und werden relativ spät in den Hauptfächern nach Leistung in verschiedene Kurse selektiert..
KGS: Differenzierung „Streaming“ = Alle SuS kommen zusammen, werden aber von Anfang an differenziert nach ihren Schulzuweisungen unterrichtet und dann relativ früh in verschiedene Kurse selektiert.

Schülerklientel: Hängt davon ab, wo die GS ist. Habe da schon GS auf dem Land erlebt, deren SuS „ruhiger“ waren als die SuS an städtischen Gymnasien. Kann man also so nicht sagen.

[tafelschwamm]

Danke für deine Antwort. Also Schüler werden entsprechend ihres Leistungsniveaus getrennt unterrichtet. Das habe ich bisher kapiert. Aber bitte wo liegt der Sinn dahinter??? Was macht denn das "Gesamte" bzw. das "Gemeinsame" aus?? Ich habe eher das Gefühl, dass die KGS eine Möglichkeit ist, Geld zu sparen, indem zwei bzw. drei Schulen unter einem Dach untergebracht sind und so nicht mehrere Schulgebäude in Betrieb sein müssen, nur ein Schulleiter eingesetzt werden muss, nur eine Mensa betrieben werden muss etc. Oder seh ich das zu naiv?

[Drops]

Klar ist das eine Sparmaßnahme sowie eine Verschleierung der Tatsachen.
Gesellschaft und Politik schrieen nach "gemeinsamer aber dennoch individueller Förderung", selektiert werden soll nicht mehr, weswegen die Gesamtschulen aus dem Boden schossen wie Unkraut.
Gerade in den GS wird das dreigliedrige System mit aller Härte und Konsequenz durchgesetzt, jedoch scheint die Gesellschaft das irgendwie nicht zu verstehen...

Tatsache ist, die SuS werden gemeinsam unterrichtet, so wie lapal schon sagte, allerdings dann differenziert. An unserer IGS gehts ab der 7. Klasse in die äußerliche Dreierdifferenzierung, nur Deutsch ist zweierdifferenziert bis Klasse 9; GL, Bio, Kunst, Musik gar nicht. Hat den Vorteil, dass das Land für solche Kurse nicht zwingend Gym-Lehrer anheuern muss, denn die sind teuerer als Hauptschullehrer und machen auch noch weniger Stunden.

Mit Deinen Fächern wirst Du demnach insbesondere in der gymnasialen Oberstufe eingesetzt werden, denn die Sek I können auch die Sek I-Lehrer machen. In einer Sek I-Klasse wirst Du jedoch GL unterrichten, also Sozi/Erdkunde/Geschi durcheinander, anstatt Geschi als Einzelfach. Fachfremd, natürlich. Du hast ja studiert und kannst Dich dementsprechend in die erforderte Thematik einarbeiten...