versch. Fragen vor dem Ref, Alter, Gesundheit u.a.

kernig
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versch. Fragen vor dem Ref, Alter, Gesundheit u.a.

Beitrag von kernig »

Hallo zusammen,
vorweg ein paar Eckpunkte zu mir:
Baujahr 1971, Fachlehrerausbildung Technik im 4. Jahr, Bayern

Diesen Sommer werde ich 48, mit der Verbeamtung wird das also eh schwierig. Aber die Chance möchte ich mir nicht selbst zusätzlich verbauen (der Bedarf ist ja recht groß, wer weiß, was da möglich ist). Natürlich möchte ich nichts verschweigen und auch nichts zurechtlügen, das ist es mir nicht wert. Aber ich will vermeiden, aus Unwissenheit irgendwas ungünstiger darstellen als es ist.

Deshalb zuerst ein paar Fragen rund um den Termin beim Gesundheitsamt:
- Wie weit zurück muss ich Erkrankungen/Krankenhausaufenthalte angeben? Und wie exakt muss ich die Diagnose wiedergeben (ich bin ja kein Arzt)?
- Ist es schlau, vorher von den Fachärzten oder der Hausärztin eine Art Prognose zu jeder behandelten schwereren Erkrankung abgeben zu lassen? (Bandscheibenvorfall, Knie, Psychotherapie...)

Allgemeine Fragen:
- was passiert mit dem Lebenslauf, den man mit dem Antrag auf Zulassung abgeben soll? Wie vollständig muss der sein? Zeiten der Arbeitslosigkeit, Nebenjobs mit rein oder eher wie für eine Bewerbung, nur das Wichtigste (Aufgrund meines Lebensweges wird der sonst 2-3 Seiten lang)
-und die Zeiten für den Personalbogen, muss ich die alle belegen? Also Arbeitsvertrag oder -zeugnis für jede Beschäftigung?
- BLLV oder GEW? Im Falle der Nicht-Verbeamtung: bin ich dann evtl. bei der GEW als Vertretung besser aufgehoben als im BLLV? Hat jemand mal die Leistungen verglichen oder hat da Erfahrungen in ähnlicher Situation?

Ich weiß, das sind viele Fragen. Mein Problem ist, dass ich nicht in die Standard-Schablonen oder -formulare passe und leider sehr oft die "Extra-Wurst" brauche. Die Seiten beim BLLV z.B. widmen sich fast nur der Standard-Beamtenlehrerlaufbahn.

Würde mich sehr freuen, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte.

Danke und Grüße
kernig

Stark
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Registriert: 30.05.2013, 1:23:20

Re: versch. Fragen vor dem Ref, Alter, Gesundheit u.a.

Beitrag von Stark »

kernig hat geschrieben: Deshalb zuerst ein paar Fragen rund um den Termin beim Gesundheitsamt:
- Wie weit zurück muss ich Erkrankungen/Krankenhausaufenthalte angeben? Und wie exakt muss ich die Diagnose wiedergeben (ich bin ja kein Arzt)?
- Ist es schlau, vorher von den Fachärzten oder der Hausärztin eine Art Prognose zu jeder behandelten schwereren Erkrankung abgeben zu lassen? (Bandscheibenvorfall, Knie, Psychotherapie...)
Das hängt davon ab, was der Arzt dich fragt bzw. was auf dem Anamnesebogen gefragt wird. Das kann schon recht weit zurück gehen. Du musst wahrheitsgemäß nach bestem Wissen und Gewissen antworten. Bei Diagnosen würde ich davon ausgehen, dass man schon weiß, woran man so leidet. Bin aber kein Arzt, also ist wohl auch irrelevant, wovon ich ausgehe.
- was passiert mit dem Lebenslauf, den man mit dem Antrag auf Zulassung abgeben soll? Wie vollständig muss der sein? Zeiten der Arbeitslosigkeit, Nebenjobs mit rein oder eher wie für eine Bewerbung, nur das Wichtigste (Aufgrund meines Lebensweges wird der sonst 2-3 Seiten lang)
-und die Zeiten für den Personalbogen, muss ich die alle belegen? Also Arbeitsvertrag oder -zeugnis für jede Beschäftigung?
Völlig egal. Der wird abgeheftet und interessiert keinen. Ich würde alles reinschreiben, damit dir später keiner ans Bein pinkeln kann. Aber Arbeitslosigkeit etc. interessiert keinen, also hast du keine Nachteile zu erwarten. Belege habe ich nicht beigefügt, aber ich wollte auch keine Vorerfahrung anerkennen lassen. Dafür würdest du wohl welche brauchen.
- BLLV oder GEW? Im Falle der Nicht-Verbeamtung: bin ich dann evtl. bei der GEW als Vertretung besser aufgehoben als im BLLV? Hat jemand mal die Leistungen verglichen oder hat da Erfahrungen in ähnlicher Situation?
Schwer zu sagen. GEW ist bundesweit aufgestellt und deshalb im Falle einer Klage etc. VIELLEICHT die bessere Infrastruktur. Wer weiß das schon.
Fragen. Mein Problem ist, dass ich nicht in die Standard-Schablonen oder -formulare passe und leider sehr oft die "Extra-Wurst" brauche.
Ach, das kommt dir nur so vor. So richtig passt sowieso keiner in die Standard-Schablonen; du wirst merken, dass die so breit sind, dass auch dein Lebensweg keine Sondermaßnahmen erfordert.

tiger
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Re: versch. Fragen vor dem Ref, Alter, Gesundheit u.a.

Beitrag von tiger »

kernig hat geschrieben:Wie weit zurück muss ich Erkrankungen/Krankenhausaufenthalte angeben? Und wie exakt muss ich die Diagnose wiedergeben (ich bin ja kein Arzt)?
Wenn ich mich richtig erinnere, war bei mir die Frage auf dem Formular so gestellt, dass sie sich auf das gesamte bisherige Leben bezog. Bezüglich der Diagnose hat Stark recht: Bei einem halbwegs gebildeten Erwachsenen kann man davon ausgehen, dass er die Diagnosen seiner Erkrankungen ziemlich genau kennt, vor allem, wenn es sich um länger bestehende, behandlungsdürftige Krankheiten handelt.

kernig
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Re: versch. Fragen vor dem Ref, Alter, Gesundheit u.a.

Beitrag von kernig »

Erstmal danke für die Antworten.
Das mit den Diagnosen ist leider nicht so eindeutig, wie ihr annehmt. Z.b. ein Bandscheibenvorfall kann 1000 verschiedene Firmen und Schweregrade haben. Und wenn man da als Laie die falsche Formulierung verwendet, wird da ganz schnell aus einem Kribbeln im Zeh eine vollständige halbseitige Lähmung...

Vielleicht meldet sich ja noch jemand mit konkreter Erfahrung und vielfältiger Krankengeschichte...

Danke und Grüße
kernig

chilipaprika
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Re: versch. Fragen vor dem Ref, Alter, Gesundheit u.a.

Beitrag von chilipaprika »

anderes Bundesland aber 2 Möglichkeiten:
a) Du gehst jetzt zu allen relevanten Ärzten und fragst nach allen Diagnosen (Ziffern!!), die sie dir je in die Akte geschrieben haben.
b) du schreibst in diesem Bogen beim Amtsarzt das, was du denkst ("Verdacht auf Bandscheibenvorfall", "Rückenschmerzen"), und mal gucken, ob der Amstarzt zu a) zwingt.

Nachteil von a): du erfährst selbst Diagnosen, von denen du nie geträumt hättest (ich hatte plötzlich eine F-Diagnose (Psychobereich), weil ich im Winter in einer langanhaltenden Korrekturphase wegen leichter Grippe beim Azrt war. Zak "chronische Müdigkeit" (F-Nummer) und "grippaler Infekt" am selben Tag in der Abrechnung) und ab dem Zeitpunkt weißt du sie nunmal und kannst nichts davon verschweigen.

Nachteil von b): kann länger dauern.

Ich würde mit meiner relativ langen Geschichte b) machen. die a)-Geschichte hat mir zumindest die PKV gekostet, bei der Verbeamtung hat es keine Rolle gespielt, weil ich penibel NUR die Fragen beantwortet habe, die gestellt wurden (NICHTS weiteres!).

chili

Löwenherz
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Re: versch. Fragen vor dem Ref, Alter, Gesundheit u.a.

Beitrag von Löwenherz »

Ich weiß nicht, wie es in Bayern ist, in BaWü gibt es einen sehr umfangreichen Fragebogen vor der ärztlichen Untersichung, wo man zu allen nur denkbaren gesundheitlichen Bereichen alle bekannten Vorerkrankungen nennen muss. Da muss man natürlich nicht alle Ärzte abklappern, bei denen man einmal in Behandlung war, darf aber eben auch nicht wissentlich eine Diagnose verschweigen, nur weil sie nicht explizit erfragt wurde.

Bei relevanten Vorerkrankungen und möglicherweise missverständlicher Auslegung würde ich mir von einem Facharzt ein Attest ausstellen lassen zum aktuellen Stand, der Satz "keine Einschränkung für den Zielberuf" ist zumindest in BaWü dabei sehr wichtig und sollte nach Möglichkeit auftauchen (für Bayern: Wähl´ eine Gewerkschaft aus und lass dich beraten oder mach einen Termin mit der Schwerbehindertenvertretung im Schulamt oder was es da bei euch gibt). Atteste dem untersuchenden Arzt geben.

Vielleicht mal vorher erkundigen, ob in Bayern eine Verbeamtung mit 48 überhaupt noch möglich bist. In BaWü ist die Grenze bei 42, wobei Kindererziehungszeiten beispielsweise die Altersgrenze nach hinten versetzen können.

Lebenslauf sollte vollständig sein. Was du belegen kannst und als einschlägige Berufserfahrung zählen könnte nachweisen. Zumindest in BaWü kann man so in einer andere Stufe rutschen.

Last but not least: Keiner von uns entspricht vollständig irgendwelchen "Standard-Schablonen". Pick dir raus, was passt und such dir für den Rest validere Informationen spezifisch für dein Bundesland und deine Schulart als ein Webforum z.B. bei einer Gewerkschaft (einfach entscheiden, das gehört zum Leben dazu). Echte Menschen im real life können verdammt gut sein in diesen Dingen, wenn man sich gezielt an sie wendet...

kernig
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Re: versch. Fragen vor dem Ref, Alter, Gesundheit u.a.

Beitrag von kernig »

Nochmal vielen Dank, das alles hilft mir schon weiter. Natürlich habe ich versucht, hier persönliche Beratung zu bekommen, war meist nur sehr vage.
Beim bllv wurde ich mit meinen Fragen ganz komisch abgewimmelt. Nur der Typ von Wirtsschaftsdienst wollte natürlich gern eine PKV abschließen, die ist aber erstmal ganz und langfristig auch fast ausgeschlossen.

Ich werde es mal mit der GEW versuchen.

Achso, mit hat jemand gesagt, Verbeamtung bis 45 plus 3 Jahre für jedes Kind. Jemand anderes sagte mir, es gab keinen Aufschlag fürs Kind...

Viele Grüße!
kernig

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