Diskussion: Lehrer bei SchuelerVZ?

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nele

Re: Diskussion: Lehrer bei SchuelerVZ?

Beitrag von nele »

Illi-Noize hat geschrieben:Lehrer bei SchuelerVZ? ist das Thema, nicht "Du" oder "Sie" :mrgreen:
Ich würde ja gerne die Meinung, dass Lehrer erstens über Schülernetzwerke aus professionellen Gründen Bescheid wissen sollten und zweitens auch mal rein beruflich ein interessiertes Auge da reinwerfen sollten (aber nicht mehr!), diskutieren. Aber wenn der Kosakenzipfel doch so wichtig ist. :wink:

Noch ein anderer Gedanke - es ist in der Diskussion ja darauf hingewiesen worden, dass das Miteinander in den Netzwerken, sowohl was die Schmähungen von Lehrern als auch das Mobbing der Jugendlichen untereinander (findet das unter Erwachsenen Nutzern eigentlich nicht statt?) Ich habe manchmal den Eindruck, dass ganz normale zwischenmenschliche "Ventile" - Schimpfen, Lästern, Gruppenbildung durch Tratsch - durch die neue Kommunikationstechnik verstärkt und schlimmer noch auf ewig haltbar gemacht werden. Wie soll man damit umgehen, dass die Schimpftirade, die einem aus Frustration und Wut über den Chef herausgeplatzt ist, wie unseren Opas und Omas auch schon, die nächsten 10 Jahre zu ergoogeln ist?

Und wie soll man dem begegnen? Das menschliche Bedürfnis zu schimpfen und zu lästern kann man ja nicht abstellen. Wäre ja auch schrecklich! :?:

Nele

judi
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Re: Diskussion: Lehrer bei SchuelerVZ?

Beitrag von judi »

kakaotrinkerin hat geschrieben:
SL hat geschrieben:Wir müssen ja nicht miteinander kommunizieren. :D
weil sie dich nicht siezt??
Ja,das ist die Folge des Duzens.
Mich enttäuscht übrigens bei SL massiv die fehlende Kritikfähigkeit. Schade und auch traurig.

Nebenbei wundert es mich immer wieder,wie viel Zeit SL in referendar.de verbringt und dann aber nicht weiß, was schüler-vz/studi-vz sind. Hat man als Seminarleiter so viel Freizeit? Man könnte diese ja nutzen und eine NeueMedien-Fortbildung besuchen... Aber gut, das ist seine Sache.

Um zum Thema zurück zu kommen:
Ich hatte geschrieben, dass mich mal Schüler eingeladen haben, ich bin dann auch dazu und ich gebe zu, dass ich am Anfang sehr neugierig war und wild "rumgeklickt" habe. Letztlich war es für mich irgendwann nicht interessant genug. Ein Bekannter (an anderer Schule) hat aber stark beleidigende Dinge über Mitkollegen gelesen, die betreffenden Lehrkräfte informiert, die Schüler damit konfrontiert, den Direktor mit eingeschalten und auch die Staatsanwaltschaft hat sich dafür sehr interessiert, da das Cybermobbing derzeit so populär sei und dem Einhalt geboten werden müsse.
Was kam dabei raus? Der Schüler der 10.Klasse bekam keine Bemerkung ins Zeugnis(!), er bekam Sozialstunden aufgebrummt, die in den folgenden Ferien abzuleisten waren, Direktoratsverweis und die Schule führt jetzt regelmäßig Veranstaltungen hinsichtlich der Rechte/Gefahren im Internet durch, dabei wird natürlich auf die nicht vorhandene Privatsphäre verwíesen. Dazu werden Experten von außen eingeladen.
Schülern ist nämlich oft nicht bewusst (nicht nur Schülern btw.), dass z. B. Schreiben in andere Guestbooks über Lehrer z. Bsp. nicht gleichzusetzen ist mit dem Unterhalten oder Motzen über einen Lehrer bei einem persönlichen Treffen.

Ich denke, dass es das Wichtigste ist, Schülern Medienkompetenz beizubringen, damit sie dann verantwortungsvoll mit dem Medien Internet umgehen (können). Allerdings müssten dann auch die Lehrenden davon Ahnung haben und eben auch wissen, dass es Sachen wie schüler-vz gibt und worum es sich dabei handelt. (gell SL, vielleicht solltest doch mal drüber nachdenken...)

Einen schönen Schultag noch euch allen

KarlAugust
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Re: Diskussion: Lehrer bei SchuelerVZ?

Beitrag von KarlAugust »

judi hat geschrieben:Ich denke, dass es das Wichtigste ist, Schülern Medienkompetenz beizubringen, damit sie dann verantwortungsvoll mit dem Medien Internet umgehen (können). Allerdings müssten dann auch die Lehrenden davon Ahnung haben und eben auch wissen, dass es Sachen wie schüler-vz gibt und worum es sich dabei handelt. (gell SL, vielleicht solltest doch mal drüber nachdenken...)
Schülern Medienkompetenz beizubringen ist sicherlich wichtig. Jedoch sehe ich da in erster Linie das Elternhaus gefordert! Ich weiß von vielen 6.-Klässlern, daß diese bereits einen eigenen Laptop besitzen, der Internetzugang ist selbstverständlich. In erster Linie sehe ich meine Aufgabe darin den Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Ich kaufe keinem hier ab, daß er das Rumstöbern bei SchülerVZ aus persönlichem Fortbildungswünschen heraus betreibt. Meines Erachtens nach ist das nichts weiteres als die Suche nach irgendeiner Bestätigung ( hihi, vielleicht hat ja einer der Schüler geschrieben, xyz ist total süß ... ) und das finde ich persönlich wirklich extrem peinlich. Natürlich ist den VZ-Schnüfflern bewußt, daß mit ihnen irgendwas nicht in Ordnung ist, deshalb verkaufen sie es in der Öffentlichkeit als gute Tat zum Wohle der Kinder und hoffen dabei noch Andere zu treffen, die genauso komisch eingestellt sind wie sie selber.
Zuletzt geändert von KarlAugust am 03.03.2010, 11:06:42, insgesamt 1-mal geändert.

KarlAugust
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Re: Diskussion: Lehrer bei SchuelerVZ?

Beitrag von KarlAugust »

Nachteule hat geschrieben:
KarlAugust hat geschrieben:
Ja ne is klar ...
Meinst du die Jane von Tarzan? Ob die klar ist, weiß ich nicht...
Wow bist Du schlagfertig.

judi
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Re: Diskussion: Lehrer bei SchuelerVZ?

Beitrag von judi »

KarlAugust hat geschrieben:
judi hat geschrieben:Ich denke, dass es das Wichtigste ist, Schülern Medienkompetenz beizubringen, damit sie dann verantwortungsvoll mit dem Medien Internet umgehen (können). Allerdings müssten dann auch die Lehrenden davon Ahnung haben und eben auch wissen, dass es Sachen wie schüler-vz gibt und worum es sich dabei handelt. (gell SL, vielleicht solltest doch mal drüber nachdenken...)
Schülern Medienkompetenz beizubringen ist sicherlich wichtig. Jedoch sehe ich da in erster Linie das Elternhaus gefordert! Ich weiß von vielen 6.-Klässlern, daß diese bereits einen eigenen Laptop besitzen, der Internetzugang ist selbstverständlich. In erster Linie sehe ich meine Aufgabe darin den Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen.
Weiß nicht, wann du Lehrer warst... um 1900?

An der bayerischen Realschule ist das Vermitteln von MedienKOMPETENZ laut Lehrplan durchgängiges Unterrichtsprinzip in allen Fächern! Damit ist nicht gemeint, dass Schüler der 6.Klassen wissen, wie sie ins Internet kommen. (abgesehen davon weiß schon mein 3-jähriger Neffe, wo die Einschalttaste des Laptops ist)

Btw: Ich erwarte von einem Lehrer, der mal mein Kind unterrichtet, schon mehr, als dass er ihm Lesen/Schreiben/Rechnen beibringt! Das alleine als Aufgabe des Lehrers zu sehen, finde ich schon etwas armselig! Sorry, das so sagen zu müssen.

KarlAugust
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Re: Diskussion: Lehrer bei SchuelerVZ?

Beitrag von KarlAugust »

judi hat geschrieben: Weiß nicht, wann du Lehrer warst... um 1900?
An der bayerischen Realschule ist das Vermitteln von MedienKOMPETENZ laut Lehrplan durchgängiges Unterrichtsprinzip in allen Fächern!
Im bayerischen Lehrplan steht auch, man soll den Kindern Ehrfurcht vor Gott beibringen ... !
Also komm' Du mir hier nicht mit der Frage aus welchem Jahrhundert ich stamme.
Btw: Ich erwarte von einem Lehrer, der mal mein Kind unterrichtet, schon mehr, als dass er ihm Lesen/Schreiben/Rechnen beibringt! Das alleine als Aufgabe des Lehrers zu sehen, finde ich schon etwas armselig! Sorry, das so sagen zu müssen.
Wenn ich von Lesen, Schreiben und Rechnen rede, dann ist das sicherlich etwas überspitzt formuliert aber ich werde ganz sicher nicht im Matheunterricht hergehen und mit den Kindern über die Gefahren im SchülerVZ reden. Das können meinetwegen die Lehrer im Informatikunterricht machen oder noch besser die im Reli/Ethikunterricht.

Illi-Noize
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Re: Diskussion: Lehrer bei SchuelerVZ?

Beitrag von Illi-Noize »

Das ist aber schade, dass Du die fächerübergreifenden, verbindlichen (!) Bildungs- und Erziehungsaufgaben ignorierst. Ich habe mit meiner 6. in Mathe tatsächlich mehrfach über Social Networks und das Auftreten der Kids in selbigen gesprochen.

Jetzt sind zumindest die meisten so weit anonym dort, dass nur noch ihre akzeptierten Freunde ihre Fotos sehen können und der Wohnort nur sehr allgemein gehalten ist. Man weiß ja nie, wer sich da so alles rumtreibt.

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