LatinaTeacharin hat geschrieben:Drops hat geschrieben:Schreib lieber dem Schüler wöchentlich ins Hausaufgabenheft, was in der Nachhilfe gezielt geübt werden soll (if-clauses, irregular verbs, blablabla), bevor der Nachhilfe-Tutor noch auf die Idee kommt, "weiterzuarbeiten".
Selbst zu dieser "Zusatz-Service-Leistung" bin ich nicht verpflichtet und würde sie auch keinesfalls erbringen. Wenn du das einmal anfängst, dann dürfen das bald jeden Tag x Kollegen bei y Schülern machen.
Nö - das ist nicht mehr unser Job.
Ich finde, es ist hier nicht so ganz einfach, zu unterscheiden, was zu unserem Job gehört und was nicht.
Im Prinzip hat durchaus jeder Schüler das Recht, auf seinen Wunsch hin zu (fast) jedem Zeitpunkt angemessen über seinen Leistungsstand und über mögliche Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten informiert zu werden. Das würde theoretisch am besten über entsprechende ausführliche Kommentare unter den benoteten Arbeiten laufen (- im hypothetischen Idealfall durch Kommentare unter alle korrigierten Leistungen). Dass dies aufgrund der ohnehin schon sehr hohen Korrektur- und Arbeitsbelastung nicht wirklich umsetzbar ist (weder der "theoretische" Fall noch der "Idealfall"), ist natürlich klar. Wir müssen viele verschiedene Aufgaben erfüllen, Diagnose und Förderung sind dabei nur ein Job unter vielen. Sie
sollten besonders wichtig sein, der Dienstherr gibt hier aber ganz deutlich andere Signale, indem er andere Aufgaben durch Erlasse mehr in den Fordergrund gibt.
Als Lehrer muss ich sehen, wie ich meine Arbeit so einteile und meine Arbeitsabläufe so organisiere, dass ich:
a) alles erfülle, was mir der Dienstherr durch Gesetze und Erlasse konkret vorschreibt
b) dabei die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 42 Stunden (aufs Jahr gerechnet, also ferienbereinigt) nicht überschreite.
Mir bleibt also nichts anderes übrig, als meine Arbeit dort zu ökonomisieren, wo mir nicht durch dienstliche Vorgaben die Hände gebunden sind. Und das sind dann beispielsweise solche Extrawünsche von Nachhilfeinstituten, die zwar prinzipiell in die richtige Richtung gehen und auch durchaus irgendwie in mein Aufgabengebiet fallen, aber durch die Arbeitsbedingungen, die von oben definiert sind, nicht erfüllbar sind.