Lehrerhasser-Buch

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
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sebbi

Beitrag von sebbi »

Herbie zitiert einen Spiegel-Artikel und möchte damit belegen, dass unser Bildungssystem krankt.
Gerade am Thema des Erstlesens und Erstschreibens wird aber ja deutlich, dass nicht die Schule das Problem darstellt, sondern in der Tat die wissenschaftliche Didaktik und teils auch die Pädagogik.
Die Schule ist immer das ausführende Organ, der seitens der universitären Didaktik und Pädagogik eine bestimmte Vorgehensweise vorgeschlagen und seitens des Kultusministeriums sogar vorgeschrieben wird. Die Schule bemüht sich redlich, alle neuen Erkenntnisse umzusetzen. So hieß es eines Tages: kein Frontalunterricht - mehr schüleraktivierende Formen, z.B. Freiarbeit.
7 Jahre lang investierten die Kollegien in Freiarbeitsmaterialien und bemühten sich um eine adäquate Umsetzung.
Heute erscheinen die ersten Artikel in den wissenschaftlichen Fachzeitschriften, die wieder einen verstärkten Einsatz des Frontalunterrichts fordern ("Ein guter Frontalunterricht ist durch nichts zu ersetzen!")
Noch mehr Beispiele?
1. und 2. Klasse: Ersetzung der Noten durch Wortgutachten - heute: in der zweiten Klasse wieder Noten.
Computereinsatz im Unterricht: Jede Schule kauft wie irre Computer - heute zeigt sich, dass Schüler laut wissenschaftlicher Studien aus Büchern intensiver lernen.
usw.

Meine These: Die Schule hat ein Problem, weil es das Kultusministerium gibt.
Das Kultusministerium hat ein Problem, weil es alles jedem Recht machen will und sich zu sehr an kurzfristigen Trends orientiert.
Hierunter leiden die Schulen und ... die Schüler!

Grüße, sebbi

ulfk179
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Beitrag von ulfk179 »

Was den unglückseligen Titel "Lehrerhasserbuch" betrifft, so hat die Autorin selber gesagt, dass sie ihn misslungen findet. Da der Verlag aber eine ganze "Hasser"-Reihe publiziert (ein anderes Opfer ist z.B. die Bahn), musste sie wohl den vorgegebenen Titel übernehmen...

Ein anderes Dilemma besteht m.E. auch in der Pluralisierung der Gesellschaft: Manche Eltern wollen die Phantasie der Kinder um nichts in der Welt - und schon gar nicht der vermeintlich schnöden Rechtschreibung wegen - abwürgen. Andere Eltern beharren auf wiederum auf ortografischer Disziplin. Beides unter einen Hut zu bringen, ist alles andere als einfach; vor allem dann nicht, wenn alle fünf bis zehn Jahre eine neue pädagogische Wende eingeleitet wird und die vorherigen Erkenntnisse in Bausch und Bogen verdammt werden und man sich als Junglehrer fragt, was denn nun eigentlich stimmt...

Cassandra
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Beitrag von Cassandra »

Hab mir grad das Interview angeschaut von dieser Frau. Die beschwer sich ja in einer Tour. Warum nimmt die ihre Kinder nicht aus der Schule??!! Nein, alle 4 Kinder auf dieselbe Schule schicken. Wie blöd muss man sein??!! :evil:

Beatrice
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Beitrag von Beatrice »

Die Frau war "blöd" genug um sich jetzt Privatschulen für ihre Kinder leisten zu können - und vieles mehr. So "blöd" möchten sicher viele Eltern und Lehrer sein. ;-)

War doch ein grandioser Erfolg auf der ganzen Linie und das 2. Buch erscheint auch noch. Der Goldesel macht jetzt ganze Eimer voll und die Frau kommt kaum noch nach mit neuen Eimern. Ich wundere mich nicht, wenn es bereits zum Buch ein Skript für das Fernsehen gibt. Mit dem "Superweib" war es ähnlich. Das Buch taugte nichts, der Film auch nicht, aber die Autorin wurde reich (auch wenn sie es jetzt nicht mehr ist, denn ihre Gier hat sie zu Fall gebracht).

Bea
Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse. (Antoine de Saint-Exupéry)

Fragende
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Beitrag von Fragende »

na, was will man denn an dem buch verfilmen?

aber bin dabei...ich schreib euch sogar das drehbuch und von dem erlös machen wir eine schule a la "helene lange" auf :)

damit wir auch noch was davon haben....
:lol: :lol: :lol: :lol: :mrgreen:

worker
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Registriert: 24.07.2006, 9:36:55

So nicht

Beitrag von worker »

Von Frau Unverzagt (Rundumschlagfrau) habe ich jetzt Einiges gelesen. Ich beziehe mich vor allem auf Ihre Darstellung eines Deutschlehrers, den sie den Namen konstruktiven Namen „Minusmann“ gibt.
Ich glaube diese Frau sollte noch ein Buch schreiben. Vorschlag: Das Männerhasserbuch.

Sie wäre eine gute Kriminal- oder Liebesromanschriftstellerin.
Beispiel des Deutschlehrers, der erst nach 6 Wochen die Deutscharbeit zurückgab. Wer sagt denn, dass es wirklich so war, wie diese Frau es darstellt. Dann die Wort-
wahl, die auf Effekthascherei aus ist. Nur ja mitten ins Herz treffen und dafür Beifall bekommen. So kann ich alles niedermachen. Ich denke nur an Journalisten,
die vorgeben unabhängig zu sein und bestimmte, auch verbogene Meinungen forcieren.
Ich denke an Richter, die sogar Pädophile schützen auf Grund einer Rechtsbasis (Parteigründung von Pädophilen). Ich denke an Handwerker (Kundendienst), die Zeiten dehnen, Fehler einbauen oder finden, wo gar keine sind (Berichte und Aufnahmen mit versteckter Kamera). Taxifahrer, die Umwege fahren mit Nichtortskundigen. Krankenschwestern, die es mit der nötigen Hygiene und Sorgfalt nicht so ernst nehmen und Patienten sich anstecken. Ärzte, Zahnärzte, die Rechnungen mit Namen von Toten ausstellen, um sich zu bereichern. Eltern und Schüler, die den Lehrern, wo es geht, ein Bein stellen. Lehrer, die Schüler erniedrigen. Piloten und Busfahrer, die sich betrunken oder übermüdet ans Steuer setzen. Architekten, die verantwortunslos bauen (siehe Bad Reichenhall). Künstler, die vorgeben, welche zu sein und Stadtbilder verschandeln (Brunnen in Nürnberg). Komödianten, denen nichts mehr heilig ist Fernsehproduzenten, denen Einschaltquoten wichtiger sind als Anstand und Verantwortung für Kinder und Jugendliche. Moderatoren, die ebenso sind. Politiker, die nur auf ihren Sessel schauen und... und... und... .

Nun hetzen wir alle aufeinander. Jeder gegen jeden. Das wird ein tolles Land. Trotzdem vertrauen Sie sich einem Arzt, Taxifahrer, Handwerker, Piloten etc. an.
Weil ich deshalb keine Hasserbücher schreiben kann. Es sind nicht alle so, es ist Polemik.

Ich habe Eltern erlebt und sogar Grundschüler, die dem Lehrer das Leben zur Hölle machten. Ein Künstler hat mit seiner Kunst zu tun (die anderen Lebensum-
stände mal beiseite gelassen, auch Lehrer/Lehrerinnen haben diese anderen Lebensumstände), ein Journalist hat mit seinem Chef zu tun (unmittelbar), ein Architekt mit seinem Gebäude und seinem Chef. Ein Handwerker
mit seinem Chef . Ein Lehrer mit mindestens 40 Schülern unterschiedlichstem Verhalten, mit deren Erziehungsberechtigten (mindestens 50), ebenso unterschiedlich, mit dem Chef / der Chefin, mit dem Schulamt, mit der öffentlichen Meinung. Das nur als eng begrenzter Rahmen. Eigene Kinder, Hausbau, Miete usw. hat er wie andere. Mit Krankheiten hat er wie andere auch zu tun.

Es gibt nun mal Berufe die Knochenarbeit bedeuten und
andere, die weniger fordern. Weiß Frau Unverzagt so
etwas.
Die Untergrabung des Lehrerberufs, wie es Frau Unverzagt betreibt, hilft in keiner Weise weiter.
Ich liebte meinen Beruf, habe ihn immer ernst genommen, suchte immer nach besseren Wegen des Unterrichts. Das kostete Zeit und Geld (im Jahr nur Bücher für private Fortbildung bis zu über 500 ¤ - nur Bücher für den Lehrer, dann noch Software fürs Klassenzimmer, Soundkarten für alte Computer etc. Kinder zum Eisessen
eingeladen usw. usw.). Vom schlechten Gewissen, immer besser sein zu müssen, ganz zu schweigen.
Frau Unverzagt: Nehmen Sie doch mal einen von Ihnen verfassten Text und lesen ihn durch, wieder und wieder, wieder und wieder. Dann stimmen Sie ihn ab: zugeschnitten auf Ihren Chef, dann ein überarbeiteter Text, zugeschnitten auf Ihre Leser in Ihrer Nachbarschaft. Wieder ein überarbeiteter Text, zugeschitten auf die berufstätigen Frauen, die Hausfrauen, die Hausmänner usw. usw. So machen es Lehrer. Was muss ich tun, damit es der Mario versteht, die Katharina, der Hakan, die Julia, der Wolfgang usw. usw. Der Deutschlehrer hat Recht: dann die Klausuren. Jeden mathematischen Schritt verfolgen, wo kann ich für den/die Schüler(in) noch einen Punkt rausholen. Nichts übersehen in oft fast unleserlichen, unstruktierten Arbeiten. Neben Unterrichtsvorbereitung, Rasen mähen,
Wohnung/Haus putzen (Hier kommt auch Neid von Frau Un-
verzagt hervor: sie hat eine Mietwohnung, der "minderwer-
tige" Minusmann ein Haus. Wie groß ist ihre Wohnung und
wieviel Quadratmeter hat das Haus?)
Habe ich eine halben Punkt übersehen, kommt sofort eine Frau „Unverzagt“ mit festen Schritten den Gang entlang marschiert, ein hoffnungsvoller, schadenfroher Blick. Schüler warten schon, die wird’s dem Lehrer jetzt geben. Mit selbstsicherer, siegesbewusster Stimme ruft sie den Namen des Lehrers so, dass es noch im Pausenhof zu hören ist. Sie legt ihm die Probe mit finsterer Miene vor, deutet mit ihrem zu einem Stock gestreckten Finger auf den Kardinalfehler mit den Worten: „Was sagen Sie dazu? Das haben Sie übersehen oder wussten Sie nicht, dass dieser Rechenschritt richtig ist?“ Im Wiederholfall hat diese Mutter dann die Schnauze voll und wendet sich an das Schulamt.
Die nächsten Klassenarbeiten müssen korrigiert werden. Fünzehn davon mit einer Klaue geschrieben, keine Ordnung, der Lehrer muss sich zusammensuchen, was zusammengehört. Und das alles soll er in 3 Tagen machen. Geben Sie mal, Frau Unverzagt, einen Text in dieser Weise ab, was würde dann ihr Chef sagen?
Hören Sie auf mit Ihren Hetzkampagnen oder hetzen Sie auch andere aufeinander:
Mieter gegen Vermieter, Chefs gegen Angestellte. Ärzte gegen Patienten, Handwerker gegen Kunden, Mütter gegen
Jugendliche.
Titel: das Ärztehasserbuch, Handwerkerhasserbuch, Schülerhasserbuch, Kinderhasserbuch, Ausländer-hasserbuch, Alleshasserbuch.

Ich jedenfalls bin dankbar für meinen Beruf, hatte meist nette Eltern (bei denen Lehrerhassermütter nichts ausrichten konnten), ebenso nette Schüler/innen. Wegen den restlichen „Lehrerhassern“, (welch ein hasserfülltes Wort, was steckt wohl dahinter?) würde ich kein irgendwelches Hasserbuch schreiben.
Und die „guten Absichten“, die scheinbar dahinter stecken, kann ich so nicht verwirklichen, das bringt Widerstand hervor. Vor allem verabscheue ich Ihre polemische Darstellung von Lehrern. Was kann ein Lehrer dafür, der sich mit einem Schüler alle Mühe gibt, aber umsonst, weil er an den Schüler nicht herankommt, dieser nur patzige Antworten gibt, weil sein Vater ein Lehrerhasser (mit Ihrem Wort) ist und diesen Schüler dementsprechend impft (tatsächlicher Fall in einer meiner Klassen). Erst ein Schulpsychologe deckte auf, dass der Vater schlechte Erfahrungen mit der Schule als Kind machte (aus welchen Gründen auch immer).
Der Schulpsychologe erklärte ihm dann, dass ich (als sein Lehrer) doch nichts dafür kann und ich mir vergebens alle Mühe gebe. Der Vater hätte auch ein Lehrerhasserbuch schreiben können (natürlich werden dann eigene Fehler nicht erwähnt). Es geschah, was ohne diesen Schulpsychologen unmöglich gewesen wäre: Das veränderte Verhalten des Vaters hatte eine immense Leistungssteigerung des Schülers als Folge, der sich vorher nur verweigerte. Dieser Schüler schaffte es, aufs Gymnasium zu gehen. Da hätte Ihr Buch wenig
genützt.
Und sagen Sie nicht: "Sie haben mein Buch nicht gelesen." Ich kann alles auf die oder auf die andere Weise darstellen. Die Seiten, die ich gelesen habe, haben mir gereicht. Vor allem Ihre Vorgehensart gegen Herrn „Minusmann“. Geben Sie sich doch selbst Namen. Die werden dann so heißen: Powerfrau, Nichtsgefallenlassen-frau, Zeigenwassacheistfrau, Wichtigfrau, Wasbewegen-frau, Tollefrau. Zumindest hießen Sie bei mir schon Neid-
frau (siehe oben).
Lassen Sie sich mal beleidigen, wie sich Lehrer/innen oft beleidigen lassen müssen. (Sie wären sofort beim Anwalt), lassen Sie sich stoßen, auslachen und das schon von Kindern. Das machen manche Lehrer/innen mit. Setzen Sie sich mal einer pupertierenden Schülerschaft aus, Sekunde für Sekunde, mit Erziehungsproblemen, die Lehrer übernehmen MÜSSEN. Wurde Ihnen schon das Auto zerkratzt,
Reifen durchstochen, Wohnungtüre mit obszönen Wörtern
beschmiert. Alles vorgekommen. Also hasse ich Schüler,
also muss ein Schülerhasserbuch her.
Sie leben in einer verkehrten Welt:
Nicht Schüler haben Angst vor dem Lehrer, es ist inzwischen umgekehrt. Doch Beides ist falsch.
Sie sollten mal wie ein Lehrer ohne Ausweichmöglichkeiten zwei Jahre Unterricht halten müssen (in Bereichen, die Sie natürlich können, z. B. Rhetorik etc., ohne das Können eines Lehrers, davon will ich mal ganz absehen) in einer pupertierenden Klasse, mit Kindern, die Deutsch nur unzureichend verstehen, mit Eltern, die wegen jeder Kleinigkeit gerannt kommen, mit ängstlichen, auf Konfrontation angelegten, zurück-haltenden, sich selbst unterschätzenden, überheblichen, coolen (Typen), sich zum Kasperle machenden, unterrichtsstörenden, sich verweigernden, witzigen,
blödsinnmachenden, sofort aufbrausenden, vorwärts strebenden, leistungsbereiten, schnell arbeitenden, elend langsam arbeitenden, sensiblen, raubeinigen Schülern.
Hinzu kommen natürlich alle Probleme, die alle anderen auch haben (aber eben auch ein Lehrer). Dann sollten Sie nochmal ein Buch schreiben. In der Hirachie steht der Lehrer an letzter Stelle:
Jede(r) Schüler(in), jede Mutter, das Schulamt, der Chef/die Chefin kann ihm ans Bein fahren, wenn beabsichtigt. Hinzu kommt die Angst, es könnte was passieren beim Ausflug, beim Unterrichtsgang, im Schullandheim, beim Schwimmen, auf dem Weg zu Sportplatz, beim Sport. Sofort heißt es: Hat der Lehrer/die Lehrerin alles getan, um zu verhindern das was passiert. Ein Disziplinarverfahren und mehr kann drohen. Nur ein Einzelbesipiel: Ein Schüler fällt nach Unterrichtsschluss vom ersten Stock übers Geländer - er machte Blödsinn. Sofort: Wo war die Lehrerin, die war im Klassenzimmer und unterhielt sich - mit einer Mutter wegen Probleme mit ihrem Kind. Ich könnte Ihnen mindestens ein Dutzend ähnlicher Beispiele nennen:
ertrunkene Kinder (konnte angeblich Schwimmen - Unterschriftsfälschung), Glas zerbrochen, Fenster einge-
schlagen, Abfalleimer an die Wand geworfen, Tische und
Stühle umwerfen, der Lehrer ist ein A-Loch (Viertklass-
kind zum Lehrer), Anschuldigungen angeblicher Misshandlungen mit falschaussagenden Zeugen. Ein Dementi
oder eine Entschuldigung der Mutter kam nachträglich nicht. Noch mehr?
Versuchen Sie das mal bei Ihren nur 4 Kindern Unfälle zu vermeiden, Tätlichkeiten zu vermeiden. Lesen Sie mal bei Ihren 4 Kindern alle schulischen Arbeiten durch,
ohne einen Fehler zu übersehen. Bereiten Sie doch 4 verschieden Mahlzeiten für Ihre 4 Kinder zu und machen Sie für Ihre 4 Kinder einen Fernsehplan, so dass jeder
zufrieden ist.
Ein Lehrer, schreibt ein Forumteilnehmer, kann eine ganze Klasse versauen. Nur ein Schüler kann einen Lehrer
nervlich fertig machen.

Mit nicht Elternhasser- oder Schülerhassergruß

Goodmind

Damit ist für mich das Thema nach mehreren Stellungnahmen beendet. Es kann
immer so weiter gehen. Hin und her und her und hin, wenn man auf seinem Standpunkt wie eine Glucke verharrt.

karink532

Beitrag von karink532 »

Ich finde die ganze Aufregung um das Buch eher witzig als sonstwas, gleiches gilt für diese Debatte.

Die Frau hat nicht mal in allen Punkten Unrecht! Ich erinnere mich auch an Gymnasiallehrer, die meinten, wer die hohe Mathematik nicht nach der ersten Erklärung verstanden hätte, hätte auf dieser Schule eben nichts verloren. Ich habe sowohl bei meinen Praktika als auch an meiner Vertretungsschule Lehrer gesehen, die nicht schnell genug um 13 h aus der Schule kommen konnten, die ihre Pausenaufsicht, lieber noch die Frühaufsicht, gerne mal ignoriert haben und ganz klar gesagt haben, dass sie heute nie wieder Lehrer werden würden und jetzt bis zur Pensionierung noch das Minimalprogramm durchziehen, denn die Bezüge stimmen ja. Und ja, es gibt auch Lehrer, die nicht gerne ihre Nummer usw. rausrücken- ich auch nicht mehr, nachdem hier mehrmals so ein Blödi angerufen hat oder ich morgens um viertel vor 7 mit Anrufen wegen irgendwelcher Krankheiten genervt worden bin.

Aber genauso gibt es doch auch die vielen guten Lehrer, die jeden Tag lange in der Schule sitzen, immer für die Schüler da sind, Stunden um Stunden damit verbringen, tolle Materialien zu suchen usw. usw. usw.

Und genau so, wie es schlechte Lehrer gibt, gibt es auch schlechte Ärzte, schlechte Pfarrer, grottige Arzthelferinnen, unfähige Verwaltungsbeamte, absolut ungeeignete Kindergärtnerinnen, entsetzliche Service- Mitarbeiter, unqualifizierte Versicherungsvertreter und und und...

Meine Güte, dass das Buch extrem polemisch geschrieben wurde und nicht gerade von objektiver Beurteilungskraft zeugt, ist doch klar, soll es ja auch nicht. Wenn´s der Frau jetzt besser geht, ist das doch schön, ein paar Euro hat sie damit sicherlich auch eingefahren, ist doch alles wunderbar.

Ihr zweites Buch "Elternsprechtag" ist auch recht interessant! Es werden zwar meiner Meinung nach wieder deutlich zu viele subjektive Einzelfälle geschildert, die sicher nicht das Alltägliche darstellen und die man vielleicht auch ganz anders sehen könnte, kritische Stimmen kommen auch etwas zu kurz- aber es ist trotzdem nicht schlecht! Also, wenn Ihr der werten Lotte Kühn noch bißchen was in den Klingelbeutel werfen wollt, kauft das Buch auch noch!

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