45-Minuten-Rhytmus CONTRA 60-Minuten

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Jméno
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Re: 45-Minuten-Rhytmus CONTRA 60-Minuten

Beitrag von Jméno »

Wir haben am Vormittag 2x45 Minuten, dann 20 Minuten Pause, 2x45, 20, 2x45. Im Normalfall sind diese auch mit Doppelstunden belegt, die nicht durch einen Gong unterbrochen werden (heißt: es gongt nur zu und nach den großen Pausen). Das war anfangs arg gewöhnungsbedürftig, zumal zweistündige Fächer wie Geschichte nur einmal die Woche auf dem Stundenplan stehen. Alt antrainierte Verhaltensweisen, wie überschüssigen Stoff in zwei großzügig bemessene Hausaufgaben pro Woche zu stecken, funktionieren damit nicht mehr. Andererseits sind großzügige Arbeitsphasen und flexible Minipausen möglich - insofern sehe ich für die Unterrichtsplanung unterm Strich keine Vor-, keine Nachteile. Nicht mehr missen wollen würde ich das System aber, weil es mittelfristig entstresst: Ich hab selten mehr als drei Bücher in der Tasche, hetze nicht dauernd von A nach B, muss weniger Zeit auf Stundeneinstiege verplanen und hab quasi immer ordentlich Zeit für Plateau- und Sicherungsphasen.
…он је метафора, начин живота, угао гледања на ствари!

kimba
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Re: 45-Minuten-Rhytmus CONTRA 60-Minuten

Beitrag von kimba »

Ich starte um 8:55, habe 2 mal 55min, dann 15 min Pause, 2 mal 50 min, 50 min Pause, dann noch mal 2 mal 55 min. Das jeden Tag, bis 15:30Uhr. Arbeite in Schottland, bin aber im 45 Minuten Rythmus ausgebildet worden. Die Umstellung auf längere Stunden fiel mir nicht schwer, die Umstellung auf jeden Tag Unterricht bis 15:30 zu haben, schon. Die ersten (mindestens) 5 Minuten gehen aber schon damit drauf, dass die Kids zu meinem Zimmer kommen müssen und ich die Anwesenheit festhalten muss. Insgesamt eher positiv. Genaueres bezueglich Anwendung in Unterrichtsbesuchen kann ich später berichten, da ich in Schottland ein weiteres 18 monatiges Ref machen darf. Da interessiert niemanden mein deutsches 2.Staatsexamen.

Piccola
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Re: 45-Minuten-Rhytmus CONTRA 60-Minuten

Beitrag von Piccola »

Wir haben 60 Minuten-Schulstunden.

Zwischen der 2. und der dritten Stunde gibt es eine Pause von 20 Minuten. Die 5. Stunde endet um 13.35 Uhr.
Dann vor der 6. Stunde eine Mittagspause von 45 Minuten. Der Unterricht geht um 14.20 Uhr weiter und endet an einigen Tagen um 15.20 Uhr, an anderen um 16.30 Uhr, freitags um 13.35 Uhr und Samstags um 13.35 Uhr (Samstagsunterricht gibt es einmal im Monat).

Die Vorteile der 60-Minuten-Stunden wurden hier bereits genannt: Weniger Klassenwechsel-Stress pro Tag, weniger Wochenstunden Unterricht und dadurch weniger Vorbereitungsaufwand als bei 45-Minuten-Stunden. Mehr Ruhe, den Stoff mit der Klasse durchzuarbeiten.

Liebe Grüße,

Piccola
Mens sana in corpore sano :-)

nele

Re: 45-Minuten-Rhytmus CONTRA 60-Minuten

Beitrag von nele »

Ich unterrichte junge Erwachsene, wir haben kürzlich 90 Minuten lange Blöcke eingeführt (mit Wochenwechsel für die dreistündigen Fächer) und wir haben überhaupt kein akkustisches Signal.

Ich bin damit sehr zufrieden und empfinde das ganze als sehr entzerrt.

Nele

Bluebell
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Re: 45-Minuten-Rhytmus CONTRA 60-Minuten

Beitrag von Bluebell »

Wir haben auch Doppelstundenmodell (also überwiegend 90-Minuten-Blöcke). Ich empfinde das als sehr viel entspannter.
BaWü, E / GGk an Beruflicher Schule, 2. Jahr

Frapper
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Re: 45-Minuten-Rhytmus CONTRA 60-Minuten

Beitrag von Frapper »

Ich habe als Vertretungslehrer an einer Förderschule für Kinder mit einer Körperbehinderung gearbeitet. Da gab's ein sehr ungewohntes System, aber später habe ich die Vorzüge davon sehr geschätzt.

Es geht mit einer Doppelstunde los. Danach gibt's 15 Minuten Frühstückspause, worauf eine 45-minütige Einzelstunde folgt. Das war so schön praktisch: die leistungsstärksten schuften bis zur Frühstückspause. Das Konzentrationspotenzial der anderen war oft schon früher ausgeschöpft, was auch bestens passte. Die haben meist eh einen größeren Förderbedarf in Bewegung, so dass ich die immer mit motorischen Übungen und Ausdauertraining beschäftigt habe. Wer länger zum Frühstücken brauchte, konnte auch früher aufhören. Für die Einzelstunde hatten sie dann wieder genug Energie. Für die Klassengemeinschaft war's auch toll.
Dann gab's eine 30-minütige Pause. Hatte man Aufsicht, war's natürlich nicht so schön, aber für die schwerstbehinderten SuS war's super, weil so zeitlich ein Förderangebot für sie drin war.
Dann gab's wieder 90 Minuten, 30 Minuten für Mittagessen und eine zweite halbstündige Hofpause. Dann noch zwei Unterrichtsstunden am Nachmittag, wo leider oftmals einfach die Luft raus ist.
Insgesamt fand ich's gut, weil jede SuS-Gruppe gut dabei wegkam, und man als Lehrer noch genug Spielraum für den Unterricht hatte.

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