Feste Stelle ohne Ref?

[SusiSorglos]

Hallo!
Ich hab da mal eine Frage. Die Vermieterin einer guten Freundin hat ihr Studium für Lehramt (Französich und ?) für Sek I fertig. Jetzt hatte ich meine Freundin gefragt, wo die Vermieterin denn ihr Ref macht, denn bei uns auf dem Land in NRW sind die nächsten Seminarschulen nicht um die Ecke und da sie zwei Kinder hat, weiß ich, dass ein Umzug für sie ausgeschlossen ist. Jetzt hat die Vermieterin meiner Freundin gesagt, dass sie gar kein Ref machen möchte und auf eine Stelle an der Realschule im Ort wartet, denn die würden sie dann auch ohne Ref einstellen.
Geht das denn einfach? Kann die Schule eine feste Stelle an jemanden geben, der kein Ref, sondern nur das Studium hat. Zählt sie dann als Quereinsteiger. Was wenn es Ref´s gibt, die das 2. Staatsexamen haben und auch die Fächerkombi? Müssten die dann nicht bevorzugt eingestellt werden?

LG
Suse

[llindarose]

Man kann ohne Ref an Schulen arbeiten. Allerdings wird man dann nicht verbeamtet. Es ist nur eine Einstellung im Angestelltenverhältnis möglich und die kann auch unbefristet sein.

[Stefan24]

Quereinsteiger sind Leute ohne Lehramtsstudium; an dieses schließt sich immer noch das Referendariat an und dann erst wird man eingestellt - ob als Angesteller oder Beamter, das ist egal. So die Regel.
Ohne Referendariat ist man mit Lehramtsstudium i.d.R. befristst und als Aushilfskraft beschäftigt, zu teils viel schlechteren Konditionen.
Eine dauerhafte Anstellung solcher Leute würde das ganze System aushöhlen und ist regulär nicht vorgesehen.

[SusiSorglos]

Das mit den Vertretungsstellen wusste ich, aber da hab ich auch gedacht, das die befristet sind. Kommt mir halt nur so komisch vor, weil sie hat sagt, dass sie gute Aussichten auf die Stelle hat trotz fehlendem Ref.
Echt seltsam. Und die Schule will ja bestimmt auch die Stelle dann fest besetzen. Zudem steht ja auch nicht fest, ob die überhaupt ausschreiben dürfen, nur weil eine Lehrerin in Ruhestand geht mit der Fächerkombi...

[Tex_Willer]

Ich hatte das auch in Betracht gezogen und alle älteren Kollegen haben mir sehr eindeutig abgeraten - die Gefahr, dass man 1. zu schlechteren Konditionen, 2. befristet und 3. sobald der Lehrermangel wieder ausgeglichen ist angestellt und danach rausgeschmissen wird (ohne beendete Berufsausbildung) ist einfach "gefährlich". Sicher gibt es Fälle in denen das nicht zutrifft, aber gerade wenn man auf Nummer sicher gehen will ist es wohl keine so gute Idee. Falls man wirklich Lehrer sein will und das nicht nur kurzfristig zum Übergang machen will, führt wohl einfach nichts daran vorbei...

[wassen]

Stefan schreibt:

an dieses schließt sich immer noch das Referendariat an und dann erst wird man eingestellt - ob als Angesteller oder Beamter, das ist egal. So die Regel.
Ohne Referendariat ist man mit Lehramtsstudium i.d.R. befristst und als Aushilfskraft beschäftigt, zu teils viel schlechteren Konditionen.
Eine dauerhafte Anstellung solcher Leute würde das ganze System aushöhlen und ist regulär nicht vorgesehen.

Stefan, das ist für NRW (und darum geht es hier) schlichtweg falsch.

Es ist kein Problem ohne Ref. unbefristet im Schuldienst tätig zu sein (z.B. mit der ohne Prüfung abschließenden 'pädagogischen Einführung' parallel zum Unterricht mit vollem Deputat)

Die finanziellen Konditionen zwischen den Leuten mit 'Pädagogischer Einführung' und Angestellten mit 2. Staatsexamen unterscheiden sich kaum: es geht um einen zweistelligen Nettobetrag.

Klar: wer in NRW ein Ref. und 2. Stex macht (ohne Aussichten Beamter zu werden), der handelt selbstschädigend (bei Fächern, die einigermaßen gefragt sind, ansonsten ist es natürlich schwerer ohne Lehramtsstudium eine Planstelle zu bekommen)

[Katharina Schneider]

Es ist kein Problem ohne Ref. unbefristet im Schuldienst tätig zu sein (z.B. mit der ohne Prüfung abschließenden 'pädagogischen Einführung' parallel zum Unterricht mit vollem Deputat)

Das ist doch auch logisch, denn das Referendariat ist doch nur eine Vorbereitung für die Beamtenlaufbahn (Vorbereitungsdienst!). Wenn man diese Laufbahn nicht möchte/kann/will, braucht man auch kein Referendariat. Natürlich ist es eine Frechheit, wenn man als Angestellter an der Schule sowohl mit als auch ohne zweites Staatsexamen eingestellt werden kann. Aber die formale Unterrichtsqualifikation wird ja selbst von den Beamten als nicht so bedeutsam angesehen... Hauptsache die Bedarfslücken werden geschlossen.