verkürztes Referendariat

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
christophe
Beiträge: 9
Registriert: 02.11.2010, 8:20:34

verkürztes Referendariat

Beitrag von christophe »

Hallo,

ich habe gerade ein Lehramtsstudium (auf Studienrat) angefangen an der FU Berlin mit Kernfach Mathe, wobei ich schon einen wissenschaftlichen Bachelor in Mathe habe und damit hoffe, mein Studium zügig durchzuziehen.
Da ich mich aber schon in fortgeschrittenem Alter befinde und vor allem mittlerweile zwei Kinder habe, suche ich nach Möglichkeiten, möglichst zügig zu Potte zu kommen. Dazu gehört, dass ich möglicherweise mein zweites Fach von Informatik auf Französisch wechseln werde, weil ich gebürtiger Franzose bin, aber es ist eine andere Geschichte.
Ich mache mir schon jetzt Gedanken über das Referendariat, nicht zuletzt, weil es nicht besonders gut vergütet wird. An verschiedenen Stellen habe ich gelesen, dass es "unter Umständen" von 24 auf 18 Monate verkürzt werden kann. Ja aber: unter welchen Umständen? Ich habe schon noch vor meinem Studium zwei Monate als Vertretungslehrer gejobbt, bin sehr gut angekommen, und werde mir auch diese Zeit als Praktikum für meinen LA-Bachelor anrechnen lasse (habe schon mit der Dozentin gesprochen). Wenn ich während des Studiums weithin als Vertretungslehrer jobbe, könnte ich es mir auch fürs Referendariat anrechnen lassen? Währe cool.

Ausserdem (ganz andere Frage) habe ich irgendwo gelesen, dass die Referendariatsabschlussarbeit in Berlin abgeschafft ist. Generell würde ich gern wissen, wie ein Referendariat organisiert ist und so. Wenn ich mich umhöre, sprechen die Leute davon als wäre es grundsätzlich keine tolle Zeit.

Danke im voraus für die Tipps

Christophe

E_V_I_L
Beiträge: 166
Registriert: 27.07.2007, 10:07:05

Re: verkürztes Referendariat

Beitrag von E_V_I_L »

Das Ref mag vielleicht keine tolle Zeit sein, aber mit Sicherheit eine recht notwendige Zeit.
Anrechnen lassen von Vertretungstätigkeiten funktioniert meines Wissens nicht. Welche genauen Kriterien erfüllt sein müssen, kann ich konkret leider auch nicht beantworten.
Was Du natürlich grundsätzlich bedenken musst: wenn Du verkürzt, musst die gleichen Leistungen (also Menge an Lehrproben usw.) in einer kürzeren Zeit erbringen und die ist ohnehin schon nicht allzu großzügig bemessen. Ich hätte mir das nicht antun wollen...

Foxi84
Beiträge: 41
Registriert: 19.05.2010, 9:20:37
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Re: verkürztes Referendariat

Beitrag von Foxi84 »

Dir, Christophe, geht es aber scheinbar um eine Verkürzung von 24 auf 18 Monaten und das sollte machbar sein und wird z.Z. ja sowieso in den meisten Bundesländern gerade umorganisiert auf 18 Monaten (was separat diskutiert werden könnte). Natürlich wird das Ref dadurch stressiger und alle Leistungen müssen trotzdem geleistet werden, viele andere haben das jedoch auch schon erfolgreich geschafft.
Voraussetzung für eine Verkürzung ist m.E. Erfahrungen im Unterrichten, d.h. längere Praktika, Vertretungsjobs.
Lieben Gruss, Foxi

christophe
Beiträge: 9
Registriert: 02.11.2010, 8:20:34

Re: verkürztes Referendariat

Beitrag von christophe »

Ja Foxi84, genau darum geht es mir: Da ich zwei Kinder zu füttern habe und momentan berufstätig bin, wird es so aussehen, dass ich meinen aktuellen Job zu gegebener Zeit werde kündigen müssen, um das Referendariat zu leisten, das heißt in dieser Zeit von (hoffentlich) Erspartem leben. Ist doch verständlich, dass ich diese Zeit möglichst kurz halten will und muss oder?

Interessant zu erfahren, dass alle Bundesländer eine Verkürzung auf 18 Monaten planen. Ist mir natürlich recht. In Frankreich, wo ich herkomme, dauert das Referendariat 12 Monate, wobei es eher ein berufsbegleitendes Referendariat ist, denn man unterrichtet gleich 18 Stunden in der Woche, aber es ist eine andere Geschichte. Französische Lehrer sind sowieso nicht zu beneiden...

chilipaprika
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Registriert: 28.08.2009, 10:46:00

Re: verkürztes Referendariat

Beitrag von chilipaprika »

Du hast eh noch ganz viel Zeit, um darüber nachzudenken, aber:

Die Zeit verkürzen, um den finanziellen Engpass kurz zu halten, könnte sich aber auch zum Schlechten umdrehen.
Verkürzen -> selbe Leistungen in weniger Zeit -> mehr Stress -> schlechtere Noten? -> schlechtere Einstellungschancen?

Anders als in Frankreich zählt es nämlich nicht, einmal im System zu sein, sondern diese verdammten Examens- und Abschlussnoten (1. Staatsexamen oder Master of Education UND 2. Staatsexamen bzw. Ref-Note) zählen ein Leben lang für ALLES. Einstellung, Planstelle, Beförderungen...

Viel Erfolg beim Studieren erstmal,
Chili

E_V_I_L
Beiträge: 166
Registriert: 27.07.2007, 10:07:05

Re: verkürztes Referendariat

Beitrag von E_V_I_L »

Eine Verkürzung auf 12 Monate ist auf Dauer (zumindest in NRW) auch geplant.

christophe
Beiträge: 9
Registriert: 02.11.2010, 8:20:34

Re: verkürztes Referendariat

Beitrag von christophe »

Wie ist es eigentlich organisiert? Man spricht immer vom zweiten Staatsexamen. Heißt es, dass es eine Prüfung am Ende des Referendariats gibt und Schluß oder regelmässige Prüfungen im Laufe der zwei Jahre?
Es stimmt zwar, dass ich noch Zeit habe, allerdings nicht soviel wie die Anderen Studenten, denn ich habe mir meine Leistungen aus meinem ersten Mathe-Studium anrechnen lassen, so dass ich hoffe, schnell zum Master zu kommen.

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