Landschüler braver in Seminarschule?

[yaho]

Hallo,

tatsächlich ist auch meine Erfahrung so, dass die Schüler an den zwei Landschulen, an denen ich im Einsatz war, weniger anstrengend waren, als an meiner Seminarschule in der (Groß)Stadt. (Was nicht heißt, dass es an den Landschulen keine anstrengenden Klassen oder schwierige Einzelfälle gegeben hat - es waren nur weniger) Allerdings gibt es noch so viele Faktoren, die das Wohlbefinden und Vorankommen im Ref beeinflussen, dass ich meine Entscheidung nicht davon abhängig machen würde. Wenn dir dein gewohntes Umfeld wichtig ist, du die Menschen, die dir wichtig sind, brauchst, um zu funktionieren und zufrieden zu sein, dann helfen dir die unkompliziertesten Schüler nicht, wenn du weit weg allein im Nirgendwo sitzt. Du solltest dir überlegen, was für dich am wichtigsten ist - und vor allem daran denken, dass die Ortswünsche nicht immer erfüllt werden...

Viel Glück!
yaho

[kecks]

...landschüler sind "braver", ja. mir persönlich war das aber alles sehr schnell sehr langweilig. pampa, nichts los. du wirst schnell überall erkannt (pfarrer, arzt, lehrer, mehr akademiker gibt's da nicht; man ist fast eine person des öffentlichen lebens, nichts mit anonymität der großstadt). stadtschule ist x-mal angenehmer, wenn du mich fragst. gemischtere schülerschaft (nicht nur die bürgerkinder), spannendere erfahrungen, interessanteres kollegium, tolle lage der schule (kein auto nötig), freizeitwert der stadt etc. das sind aber wirklich persönliche präferenzen.

im ref sicherlich auch ein punkt: mit disziplinarisch anspruchsvollerer klientel lernst du viel mehr in sachen classroom management, führungsverhalten, strukturierung und dergleichen. klar, ist auch anstrengender.

[cyhyryiys]

Vor einiger Zeit arbeitete ich mal an einer idyllischen Schule in einem 10000-Seelen-Kaff mit nahezu null Migrationshintergrund. Dennoch war diese Zeit herausfordernder als in der Stadt, da die soziale Herkunft der Schüler nicht zum besten gestellt war (Eltern Alkoholiker, Schüler verhaltensauffällig). Das war aber auch eine GWRS. Denke, an Gymnasien wirkt sich das Stadt/Landgefälle deutlicher aus.

[Cassandra]

Meine Erfahrungen:
Problemkinder gibts überall, egal ob auf dem Land oder in der Stadt.

[luztgv34]

Natürlich sind die braver, ist doch völlig logisch und dann noch in Bayern, wo die Welt eh noch in Ordnung ist. Ich habe mal an so einer Dorfschule kurz vor Berlin ein Praktikum gemacht und was dort so als Störung oder schwieriger Schüler eingestuft wurde von Lehrern, darüber würde ein Neuköllner Lehrer nur lachen. Was nun nicht heißt, dass (Nord-)neukölln nun das non plus ultra ist an dem man sich orientieren sollte.

Meine Erfahrung war jedenfalls, dass an dieser Dorfschule an der ich war, die Schüler alle Lämmchen waren und überhaupt nicht das, was mir so bekannt war.

[LatinaTeacharin]

Natürlich sind die braver, ist doch völlig logisch und dann noch in Bayern, wo die Welt eh noch in Ordnung ist. Ich habe mal an so einer Dorfschule kurz vor Berlin ein Praktikum gemacht und was dort so als Störung oder schwieriger Schüler eingestuft wurde von Lehrern, darüber würde ein Neuköllner Lehrer nur lachen. Was nun nicht heißt, dass (Nord-)neukölln nun das non plus ultra ist an dem man sich orientieren sollte.

Hast du nicht gerade eben in einem anderen Faden lauthals verkündet, man möge nicht über Bundesländer und deren (innere) Sachverhalte reden, wenn man in sie keinen Einblick hat...?!?

[Fränzy]

Ich denke mal, dass es sehr von den regionalen Begebenheiten abhängt.

Sage ich mal, z.B. Freiburg (200 000 EW) bist Du in Herdern-Ost oder Oberwiehre (eher gehobenes Klientel) oder in Weingarten (eher "bildungsferneres" Klientel).

Oder bist Du in Bombach/Schweighausen (mitten im Schwarzwald, bäuerliches Anwesen) oder bist Du in Kippenheimweiler (auch ländlich, aber viele Migranten).

Oder bist Du in einer KLeinstadt wie z.B. Kenzingen oder in einer wie Lahr.

Obwohl vergleichbar, was Größe angeht, vollkommen unterschiedlich!