Die heutigen Referendare...

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
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LatinaTeacharin
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von LatinaTeacharin »

Es hört bei mir jegliches Verständis dafür auf, wenn sich jemand, der Mathematik unterrichten will, darüber beschwert, dass er sich im Studium mit (höherer) Mathematik als Wissenschaft befassen musste. Die Didaktik - geschenkt, dazu gibt es das Ref. Da brauchts nämlich Praktiker und keine Theoretiker.
Ihr tut schon einiges für euren Ruf, an der GS Kindergartentanten/-onkels zu sein...

froggy
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von froggy »

Ja, deswegen bist du auch das Fräulein Rottenmeier an der weiterführenden Schule. :roll:

Jula13
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von Jula13 »

krabappel hat geschrieben:
Jula13 hat geschrieben:Deshalb würde nicht nicht auf die Idee kommen, dafür zu plädieren, die fachwissenschaftliche Grundbildung zumindest von Sek II-Lehrern einzustampfen. In der Primarstufe mag das aber schon wieder ganz anders aussehen.
Ah, so gesehen müsste eigentlich der Lehrer an Schulen für Kinder mit geistiger Behinderung überhaupt nichts lernen, weil in diesen Schulen steht für manche Schüler auf dem Lehrplan, "selbständig aufs Klo gehen" und das können wir doch schon?

Der Anspruch der universitären Ausbildung ist ein anderer, als Lehrplaninhalte zu vermitteln.
Polemik. Überflüssig zu schreiben, dass ich meine Ausführungen nicht so gemeint habe, wie Du sie nun interpretierst. Aber ich würde mal vermuten, dass für Sonderpädagogik die Bereiche der Lerntheorien und Entwicklungspsychologie wichtiger sind als fachwissenschaftliche Orchideenbereiche.
Ich kann auch für Dich nur wiederholen: "mag ... anders aussehen" heißt schlicht, dass ich für Grundschullehrer nicht sprechen kann, weil ich keiner bin.
Ich hatte aber die Vermutung, dass die Nutzlosigkeit vieler fachwissenschaftlicher Seminare hier vor allem von Seiten der Primar-Referendare kam. Denen wollte ich mit meinen Gedanken zur Sek II eben nicht widersprechen, weil sich das nicht vergleichen lässt.

Dass es aber Studieninhalte gibt, die an den Bedürfnissen des späteren Berufes vorbeigehen, ist, denke ich Konsens. Umstritten und natürlich auch je nach Fach und Lehramt unterschiedlich ist das Ausmaß und die Art.
Ich für meinen Teil denke eben, dass das Ausmaß an Inhalten, die nicht sinnvoll waren und an Lücken, die ich nun bemerke, im Fach Geschichte groß war. In meinen anderen beiden Fächern war und ist das nicht der Fall. Das Geschichtsstudium geht eben sehr punktuell in große Tiefe. (Sprich: Man weiß sehr, sehr viel über sehr eng gesteckte Themen. Der Geschichtsunterricht erfordert aber den Universalhistoriker. Ich unterrichte nun z.B. auch Ur- und Frühgeschichte sowie auch Aspekte der ägyptischen Hochkultur. Diese Bereiche werden von der Geschichtswissenschaft und damit auch vom Geschichtsstudium gar nicht abgedeckt. Weder von der Methodik noch von den Inhalten der Fächer habe ich einen blassen Dunst. Dafür, wie gesagt, kenne ich mich nun im Bereich der Urkunden aus der Zeit Ludwigs des Kindes nahezu perfekt aus ... :roll: )

krabappel
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von krabappel »

Jula13 hat geschrieben:Ich unterrichte nun z.B. auch Ur- und Frühgeschichte sowie auch Aspekte der ägyptischen Hochkultur. Diese Bereiche werden von der Geschichtswissenschaft und damit auch vom Geschichtsstudium gar nicht abgedeckt.
Du bist studierte/r GeschichtslehrerIn und man traut dir zu, dich selbständig mit der ägyptischen Hochkultur auseinanderzusetzen, obwohl du dich an der Uni mit klein Ludwig beschäftigt hast.

Die Frage, die ihr hier stellt, ist die nach dem Sinn von Trennung Studium/ Referendariat. Wie soll denn eine reformierte Ausbildung deiner Meinung nach aussehen? Die Lehrerausbildung an Pädagogische Hochschulen verlegen und sich ausschließlich mit Didaktik beschäftigen? Dann frage ich mich, wer entscheiden soll, wie diese Didaktik aussieht, wenn es keine universitären Fakultäten gibt, die in diesem Bereich forschen.

Dass es Leute gibt, die mit dem einen oder anderen Prof. unzufrieden waren ("Mein Prof. hat in verschiedenen Seminaren sein Lieblingsthema aufgewärmt") lässt doch keine Rückschlüsse auf die Qualität von Lehramtsstudiengängen zu.

reffinrw
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von reffinrw »

^^ Naja zumindest könnte man beispielsweise darüber nachdenken wie sinnvoll ein um 1 Jahr verlängertes Studium ist. Durch die Bachelor Master Sache durfte ich statt 4 Jahren 5 Jahre Gymnasiallehramt studieren.

Ich bin z.b. mit der Fachdidaktik meines einen Faches sehr zufrieden und hatte da immer ziemlich gute Seminare. Fach 2 macht mir allerdings ziemliche Probleme, weil die Didaktik dieses Faches an meiner Uni unterirdisch war und mit dem Fach quäle ich mich auch in der Planung immer wieder herum, so dass mir einer meiner Ausbildungsbeauftragten gesagt hat, dass ich didaktisch ziemlich nacharbeiten muss - oh und keine Angst, dass hat absolut nichts mit fehlender Selbstreflexion zu tun, die Didaktik war wirklich schlecht. Wir haben an der gleichen Uni bei so ziemlich den gleichen Dozenten Fachdidaktik gehabt, ihr gi9ng es auch nicht anders.

chilipaprika
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von chilipaprika »

reffinrw hat geschrieben:^^ Naja zumindest könnte man beispielsweise darüber nachdenken wie sinnvoll ein um 1 Jahr verlängertes Studium ist. Durch die Bachelor Master Sache durfte ich statt 4 Jahren 5 Jahre Gymnasiallehramt studieren.
Du bist doch am Gym? dann war deine Regelstudienzeit vorher 9 Semester? Wenn schon Polemik, dann mit richtigen Zahlen...

oder habe ich dich fälschlicherweise immer am Gym mitgezählt? (-> Profil!)

reffinrw
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von reffinrw »

Ja ich bin am Gym. Ich weiß, dass es vorher 4 Jahre für Gym waren und nun sind es 5 - 3 Jahre BA und 2 MA.

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