Die heutigen Referendare...

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
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Jill
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von Jill »

Anadur hat geschrieben:
Das einzige was hier im Forum zunimmt ist die generelle Ablehnung von jeder Kritik am System Referendariat. Grundsätzlich ist es der Ref immer selbst schuld, wenn irgendetwas vorgefallen ist. Das erinnert mich immer erschreckend an die Annahme, dass alle Schüler grundsätzlich lieb, brav und leistungsbereit sind und jegliches Fehlverhalten einzig dem Lehrer anzulasten ist. Na ja das Leben ist halt leider nicht Schwarz /Weiß sondern ziemlich grau.
Da möchte ich mal ganz dick unterschreiben. Klar gibt es immer wieder Reffis, die schlichtweg nicht kapiert haben, dass es in einer Ausbildung eben einige Kröten zu schlucken gibt und man in dieser Zeit nunmal ordentlich was tun muss für sein Geld..
Andererseits scheint hier aber die Mehrheit der "alten Hasen" inzwischen vergessen zu haben, dass es sehr wohl eine ganze Menge Willkür, Klüngelwirtschaft und immer wieder auch Sympathieentscheidungen in den Seminaren gibt (und nicht nur in den Seminaren - SO IST DIE WELT NUNMAL!). Und was den mehr oder weniger verzweifelten Reffis hier zum großen Teil an Gegenwind entgegenschlägt, das finde ich oft genug einfach nur noch zum Kopfschütteln. Da wird sich schützend vor das System gestellt, als hätte man es persönlich erfunden; wer es nicht packt, ist eben fehl am Platze/faul/doof, so einfach ist das scheinbar in den meisten Fällen.
Um es kurz zu machen, ich bin der Meinung, dass man hier leider oft nicht wie versprochen Rat und Hilfe erhält, sondern eher von oben herab beäugt und - ganz nach Lehrermanier - erst einmal gemaßregelt und beurteilt wird.

refsucks
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von refsucks »

Anadur hat geschrieben: Das einzige was hier im Forum zunimmt ist die generelle Ablehnung von jeder Kritik am System Referendariat. Grundsätzlich ist es der Ref immer selbst schuld, wenn irgendetwas vorgefallen ist. Das erinnert mich immer erschreckend an die Annahme, dass alle Schüler grundsätzlich lieb, brav und leistungsbereit sind und jegliches Fehlverhalten einzig dem Lehrer anzulasten ist. Na ja das Leben ist halt leider nicht Schwarz /Weiß sondern ziemlich grau.
<3

Endlich merkts mal einer.

Viele hier geben wohl einfach unreflektiert den Mist weiter, den das deutsche Schulsystem ihnen einimpft, und glauben auch noch, sie tun der Welt bzw. irgendeinem TE damit einen Gefallen. Alle schön systemloyal Rüssel an Schwanz hinterherlaufen! Und bloss gar nicht erst anfangen, systemkritsche Gedanken überhaupt nur zuzulassen, gibt eh nur Ärger.

Bin eh am Überlegen, wie lange ich mir dieses Forum noch gebe. Ständig nur besserwisserische Kommentare von Leuten, die einen gar nicht kennen und sich absurde Hypothesen ausdenken, wieso alles nur am Ref liegt. Und wenn man dann sagt, stimmt gar nicht, seht ihr falsch (zB weils wirklich völlig völliger Quatsch ist), bekommt man zur Antwort, keine Selbstreflexion zu haben... Dachte, wenn man so nen Quatsch hören will, geht man nicht ins Internet, sondern lädt sich einen FL ein :twisted:

lavidaloca
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von lavidaloca »

Cassandra hat geschrieben: [...] aber diese "hier bin ich"-Mentalität nimmt bei unserem Seminar-Referendaren immer mehr zu. Es wird nicht gegrüßt, man frägt nicht "Könnten Sie bitte?" oder "Dürfte ich bitte?", sondern "Ich brauche" und "Ich will". Generell fehlt der "Anstand", so kommt es mir vor.
Dürfte ich bei dieser Schimpferei gegen die Referendare vielleicht mal erwähnen, dass es auf beiden Seiten unfreundliche Menschen gibt, so wie überall im Leben?
Ich hab das schon ein paar mal erlebt, dass die gestandenen Lehrer einen als Ref nicht grüßen und da beschwert sich keiner... natürlich darf man nicht alle über einen Kamm scheren, aber bitte ein bisschen weniger Verallgemeinerung.

kecks
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von kecks »

es ist sicherlich so, dass das ausbildungssystem im aktuellen zustand an und für sich problematisch ist. in der schuljahresend-feedback-runde für die schulleitung schrieben unsere refs reihenweise (!) sachen, die doch zu denken geben, in die "was ich gut fand"-rubrik (anonym, also nix mit einschleimen, außerdem hatten die anwesenden bereits alle planstellen sicher, teils anderswo): "dass ich hier wie ein mensch und kollege behandelt wurde und der umgang immer korrekt war". das spricht schon bände. wie gesagt, lauter leute die verbeamtet werden und größtenteils nicht schlecht abgeschnitten haben, keine leute mit besonderen problemen.

Lenya
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von Lenya »

refsucks hat geschrieben: Bin eh am Überlegen, wie lange ich mir dieses Forum noch gebe. Ständig nur besserwisserische Kommentare von Leuten, die einen gar nicht kennen und sich absurde Hypothesen ausdenken, wieso alles nur am Ref liegt.
Hat man dich zwangsangemeldet? Du hast doch freiwillig deine Saga erzählt. Mit welchen Reaktionen hast du denn gerechnet?

Übrigens möchte ich daran erinnern, dass ich eine von denen war, die tatsächlich gesagt hat, dass deine Ausbilder da Mist gebaut haben indem sie dir nicht beibrachten, wie du den Stoff Schülern nahe bringen kannst.
Dieser Beitrag hier macht aber deutlich, dass ich vielleicht unrecht hatte. Dich aus diesem Forum zurück zu ziehen wird schlichtweg dasselbe sein, was auch der Abbruch deines Refs war: Ein Weglaufen vor jeglicher (konstruktiver!) Kritik aus der Überzeugung heraus, dass jeder Mensch seinen Job erst mal lernen muss, nur du nicht, denn du bist einfach super :roll:
LG, Lenya

froggy
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von froggy »

Naja davon mal abgesehen, dass man "den Refs immer die Schuld zuschiebt" würde ICH persönlich gerne mal die Schuld der Uni zuschieben.
Ganz ehrlich, nach 4 oder 5 Jahren Uni ist mein (was meine Ausbildung betrifft) absolut NULL auf den Lehrberuf vorbereitet. Der ganze Bachelor ist nur ein fachliches Blabla mit Auswendiglernerei, als würde man ein Gedicht aufsagen. Und dieses "Zeugs" was man dort lernt, braucht man nie wieder. Da nützt es auch nicht, wenn man dann in all den Jahren 2-3 Seminare hat (wenn man Glück hat, und bei diesen Dozenten zugelassen wird!!!), welche einem hilfreich sind.

Hat man Glück, kommt man in ein Seminar, welches von einem GS-Lehrer (kann jetzt nur für die Ausbildung von GS-Lehrern sprechen) geleitet wird. Ansonsten sitzt man bei (teils sehr alten) Dozenten, welche meinen alle 25 Schüler haben den gleichen Wissensstand und Heterogenität gibt es nicht. Zumal auf Didaktik nur im ENTFERNTESTEN eingegangen wird.

Ich für meinen Teil habe aus den Uni-Jahren nur mitgenommen, dass es wie Passierschein A38 ist, ein Haus, das Verrückte macht. Gelernt habe ich dort kaum etwas, was ich für meinen späteren Lehrberuf brauche. Das Einzige waren 2-3 Seminare und natürlich die Praktika. Und da fängt man das Ref eigentlich von "Null" an.

// Dazu muss ich aber auch sagen, dass es IMMER Meckertanten gibt. Das gab es schon zu Uni-Zeiten. Da saßen dann die ganzen Leute mit ihrem 1er-Abitur, die aber keine Ahnung von irgendetwas haben, nicht einmal sich selbst Sachverhalte erschließen können, ständig aufzeigen und den Prof nerven. Aber mal ganz ehrlich: Es nützt nichts, auf den Refs oder auf der Generation rumzuhacken, wenn von klein auf (Erziehung, Schule) keinerlei Grundsteine dazu gelegt wurden!!

LatinaTeacharin
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Re: Die heutigen Referendare...

Beitrag von LatinaTeacharin »

Der ganze Bachelor ist nur ein fachliches Blabla mit Auswendiglernerei, als würde man ein Gedicht aufsagen. Und dieses "Zeugs" was man dort lernt, braucht man nie wieder.
Natürlich - universitäres Fachwissen und wissenschaftliches Können sind absolut irrelevant für den Lehrerberuf. Steht ja auch alles im Schulbuch. Leute - ihr bestätigt allesamt Lysanders Thesen.
Ich für meinen Teil habe aus den Uni-Jahren nur mitgenommen, dass es wie Passierschein A38 ist, ein Haus, das Verrückte macht. Gelernt habe ich dort kaum etwas, was ich für meinen späteren Lehrberuf brauche.
Ist das per se die Schuld/Verantwortung der Universität?
Da saßen dann die ganzen Leute mit ihrem 1er-Abitur, die aber keine Ahnung von irgendetwas haben, nicht einmal sich selbst Sachverhalte erschließen können, ständig aufzeigen und den Prof nerven. Aber mal ganz ehrlich: Es nützt nichts, auf den Refs oder auf der Generation rumzuhacken, wenn von klein auf (Erziehung, Schule) keinerlei Grundsteine dazu gelegt wurden!!
q.e.d. - Schuld sind/haben immer die anderen und man selbst ist der/die Größte. Herrlich.

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