Kleinkinder bei Konferenzen

[teacher_a]

Hallo zusammen,

mich würde mal die Meinung der erfahrenen Kollegen interessieren (evtl. wenn ihr selber Kinder habt). Es geht um eine Kollegin, die bei eigentlich jeder Konferenz ihr einjähriges Kind dabei hat. Die Konferenzen sind nachmittags, meistens gegen 16-17 Uhr und man kommt nach einem Schultag schon müde an. Das Kind ist zwar ganz süß, aber es unterbricht alle paar Minuten den Abteilungsleiter oder andere Redner mit irgendwelchen Gurr-Geräuschen, es läuft rum und manchmal beschwert es sich auch lautstark. Ich finde es eine echte Zumutung den Kollegen gegenüber, vor allem weil man danach mit Kopfweh rausgeht und sich nicht auf die Konferenz konzentrieren kann.

Und ja, ich habe auch Kinder, mein Mann ist auch vollzeit berufstätig und wir haben keine Großeltern griffbereit. Es ließ sich trotzdem bisher immer eine Regelung finden (Babysitter, Freundin) und im Notfall muss eben der Mann einen halben Tag Urlaub nehmen. So sehe ich das. Und mich ärgert das Verhalten der Kollegin, vor allem weil es vielleicht wegen ihr irgendwann zu einem generellen Kinder-Verbot auf Konferenzen kommen könnte. Und mal ehrlich: ein ruhiges 5-jähriges Kind, das nur malt und die Mama im Flüsterton was fragt ist nicht wirklich störend. Aber einjährige Kinder haben doch auf Konferenzen nichts verloren.

Andere Kollegen stört das auch. Aber keiner traut sich etwas zu sagen. Jeder ärgert sich nur heimlich.

So, hoffe es kann mir jemand etwas raten. Mich ärgert die Situation sehr, aber ich sehe keine Möglichkeit da was zu ändern.

[donaldinho]

Andere Kollegen stört das auch. Aber keiner traut sich etwas zu sagen. Jeder ärgert sich nur heimlich.

Super!


ansonsten - würde mich natürlich auch nerven, wenn ich nicht mal mehr in der dienstberatung in ruhe mit dem smartphone spielen könnte

[teacher_a]

Was hat da ein Smartphone mit zu tun? Das stört doch keinen!

Es geht bei den Konferenzen zum Teil um wichtige Dinge und ich möchte es mitbekommen (es betrifft mich ja auch und meine Klassen), genauso wie andere Kollegen auch. Wenn alle paar Minuten ein Kind in normaler Zimmerlautstärke dazwischenquasselt oder gelegentlich einen Schrei loslässt, im Zimmer rumrennt und mit Essen neben einem hantiert, dann ist konzentriertes Zuhören nicht möglich. Ich hatte nach der Konferenz richtig Kopweh und war total genervt.

[donaldinho]

das war nicht wirklich ernst gemeint. (oder doch?)

ich denke, ihr solltet einfach mal mit der kollegin reden!? warum ärgert sich denn das gesamt kollegium nur "heimlich"?

[Fränzy]

Das sollte der Abteilungsleiter mit ihr unter vier Augen klären

[teacher_a]

ich denke, ihr solltet einfach mal mit der kollegin reden!? warum ärgert sich denn das gesamt kollegium nur "heimlich"?

Ich weiß nicht warum andere nichts sagen, vermutlich möchte sich keiner nachsagen lassen dass man kinderfeindlich ist oder kein Verständnis hat für Mütter Ich persönlich habe keine Lust mich mit ihr anzulegen. Und über sie mit dem Abteilungsleiter oder anderen Kollegen reden ist auch keine Option. Warum der Abteilungsleiter von sich aus nichts sagt ist mir ein Rätsel. Er tut bei den Konferenzen so als ob er nichts hören würde von dem Kind (er redet einfach weiter auch wenn man ihn nicht mehr verstehen kann bei dem Kindergeplärre!) und als ob er nicht merkt, dass andere Kollegen dadurch gestört werden.

Vermutlich kann man das erst nachvollziehen, wenn man in der Situation war. Es ist keinesfalls ein Scherz, mich nervt es wirklich dass diese Kollegin bewusst eine stressige Situation für alle anderen verursacht weil sie Geld sparen will (Babysitter) bzw. keine andere Möglichkeit suchen möchte um ihr Kind nicht mitnehmen zu müssen.

[Lysander]

Wer perfekt ist, hat keine Probleme. Oder umgekehrt: Wenn Du es nicht schaffst, Dein Kind betreuen zu lassen, bist Du defizitär. Denn wenn das Ergebnis (Kind anderweitig betreut) nicht stimmt, dann hast Du etwas falsch gemacht.

Das sind die Haltungen, die sich letztlich hinter Postings wie den oben stehenden verbergen.
Ja, das Kind kann nerven, ja die Eltern müssten eigentlich eine Fremdbetreuung sicherstellen.

Und trotzdem kann es sein, dass das nicht klappt - und das muss nicht zwingend mit niederen Motiven der Eltern oder mit Unfähigkeit zu tun haben.

Und dennoch kann ich den TE verstehen. ABER:

Wo ist das Problem, der Kollegin zu sagen, dass es anstrengend ist, der Konferenz zu folgen, wenn ein Kind dazwischenquäkt? Wir sollen unsere Schüler zu Selbstbewusstsein und Zivilcourage erziehen, trauen uns aber in ganz vielen Fällen selbst nicht, den Mund aufzumachen?

Vielleicht würde es ja tatsächlich etwas ändern, wenn man die Mutter darauf anspricht. Das auf den Abteilungsleiter abzuschieben ist feige.