Ein Lehrer packt ein … 4 … oder kotzt sich aus!

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
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carlacolumn
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Ein Lehrer packt ein … 4 … oder kotzt sich aus!

Beitrag von carlacolumn »

Lehrer werden gegängelt mit tausenderlei Vorschriften und Erlassen, die keiner mehr wirklich überschauen kann. Das ist gut so, denn so fühlt sich jeder ein bißchen inkompetent. Das Studium an der Universität ist ja noch erfreulich für die Studenten des Lehramts, obwohl ihnen auch hier schon Traumtänzereien vorgeführt werden und der Floh ins Ohr gesetzt wird, daß sie ganz zukunftsweisend und wissenschaftlich ausgebildet werden.
Dann kommt der sogenannte Praxisschock: Das Referendariat, soetwas wie eine Lehre.
(Interessant, das Stichwort “Referendariat” bei dem neuerlich erschienenen Lexikon des schulischen Elends von Tom Blech [Pseudonym] bei Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbeck, Mai 2007 für 7,90 Euro mal nachzulesen – Tom Blech, ein Lehrer, der in der Lehrerausbildung tätig ist)
Man darf sich als Studiosus dann auch ruhig wie ein Lehrling fühlen mit seinen durschnittlich 25-30 Jahren.
Eine Ausbildung ist es aber nicht so richtig. Man geht ins Fachseminar und ins Allgemeinseminar. Dort erzählen einem abgestellte (abgehalfterte) Lehrer, wie eine Unterrichtsstunde zu planen sei. (Technokratisch kaum zu überbieten!)

Es gibt eine minutiöse Zeiteinteilung der 45-Minuten-Stunde. Es gibt Lehrziele und Lernziele. Es gibt kognitive und affektive Lernziele. – Alles der alte behavioristische Quatsch aus Amerika! -
Es gibt eine Taxonomie der Lernziele. Es gibt Groblernziele und Feinlernziele. Dann gibt es die Unterrichtsphasen.
Die erste Phase ist der “Einstieg”, die Motivationsphase. Dann kommt natürlich die “Präsentationsphase”, in der der Lerngegenstand präsentiert wird. Dann gibt es die Analyse- und Erarbeitungsphasen und zum Schluß immer die “Ergebnissicherung” – so, als könne man die Bildungshappen gesichert nach Hause tragen. … und so jede einzelne Stunde.

Dabei sollen die Stunden aber immer locker, lustig, interessant und vor allem motivierend sein. Man soll sehen können, wie die kleinen Lernmaschinen, die Schüler, den Wissensstoff ratternd verarbeiten. Begeisterung soll aufkommen! Interesse! Einsichten! Methodisches Lernen! … ach ja, die Unterrichtsmethode ist noch sehr wichtig: Gruppenarbeit, Gruppenarbeit, Gruppenarbeit, … selbständiges Lernen der Lernmaschinen, offener Unterricht, Lernen des Lernens, lebenslanges Lernen, integriertes Lernen, intrinsische Motivation, innere Differenzierung und äußere Differenzierung.

Auf keinen Fall aber Frontalunterricht – das ist Unterricht aus der Mottenkiste!!!

Genausogut kann man einem Phobiker sagen: “Hab doch einfach keine Angst!” Einem Trauerklos kann man sagen: “Sei doch jetzt mal lustig!” Am besten: “Sei spontan!”

Den Referendaren wird im Referendariat das Kreuz gebrochen. Gesucht und Gebraucht werden angepaßte Arschlöcher ohne Selbstbewußtsein, die niemals Kritik am Schulsystem üben und sich niemals mit der Schulaufsicht (SSA) anlegen.

Lernen muß Spaß machen!

Daneben ist nun auch die Frage der Unterrichtsmedien ganz wichtig: Tageslichtprojektor, Film, Tafelbild, Kassettenrekorder, CD-Player … fast hätte ich noch Sprachlabor erwähnt, aber die gibt´s heute an keiner Schule mehr … war auch einer der teuren Irrtümer der Schulmanager. Was wohl aus den Computern wird, mit denen sich die Schüler Pornoseiten angucken können?

Manchmal weiß man gar nicht, wer für den ganzen Unsinn verantwortlich ist. Sind es die Schulbehörden? Sind es die Kultusminister oder die schlauen Referenten in den Hinterzimmern, die laufend das Rad neu erfinden?

Ein Hauptschullehrer muß heute fast 30 Stunden unterrichten (… unterrichten???). Kann er seine Unterrichtsstunden nach obigem Muster planen? (… was ist planbar? – Ich wollte einmal eine kurze Radtour mit Hauptschülern machen – ging leider nicht – trotz rechtzeitiger Ankündigung hatten 50% ihre Fahrräder am nächsten Tag vergessen.)
Die Realschullehrer unterrichten etwas weniger und die Gymnasiallehrer mit etwa 25 Stunden am wenigsten. Können sie ihre Stunden so planen und durchführen? Es gilt als akzeptierter Maßstab, daß die Lehrer den Unterricht vorbereiten, durchführen und nachbereiten.
Für die gehaltene Unterrichtsstunde wird angenommen, daß der Lehrer noch eine Stunde braucht, um sie vorzubereiten und nachzubereiten. Theoretisch kommt er dann und selbst der Gymnasiallehrer auf eine wöchentliche Arbeitszeit von 50 bis 60 Stunden.
Hinzu kommen noch nutzlose Konferenzen, Elternabende, Elterngespräche und Vorbereitung und Korrektur von Klassenarbeiten und Klausuren, wie die Klassenarbeiten in höheren Klassen plötzlich heißen, sowie für Gymnasiallehrer noch die Abiturvorbereitungen und für alle die neu eingeführten kleinen Abiturprüfungen von Hauptschule bis Gymnasium.

Es wird nämlich aus Anlaß der Schulmisere in Deutschland nicht nach den strukturellen Problemen und inhaltlichen Schwierigkeiten gefragt, sondern (faule Säcke!) geprüft und überprüft. Deshalb gibt es neuerdings auch Schulinspektoren, (abgehalfterte Orientierungsstufenleiter der gescheiterten Orientierungsstufe, für die eine neue Verwendung gefunden werden mußte) die regelmäßig Schulen und Unterricht überprüfen nach einem Schema F.

Es wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre: Eine Lehrerin, gut 56 Jahre alt und schon lange im Dienst, die noch im Lehrerzimmer mit einer Kollegin gequatscht hatte, kam verspätet in ihren Unterricht (sie hatte wohl verdrängt, das die Schulinspektoren im Hause waren) und wunderte sich schon auf dem Gang, daß ihre Klasse heute so ruhig war. Als sie den Klassenraum betrat, saßen hinten in der Klasse schon die ernst dreinblickenden Dementoren. Schreckensbleich fing sie das Unterrichten an.
Als dann nach 15 Minuten ein Junge sich meldete und sagte: “Aber Frau …. wir haben bei Ihnen doch gar kein Englisch, sondern Geographie”, da fiel sie in Ohnmacht.

Dieser Vorfall trug sich wirklich an einer unserer Gesamtschulen so zu!

Letzlich bedeutet das, daß die Lehrer bis ans Ende ihrer Schullaufbahn wie dumme Jungs und dumme Mädchen behandelt werden.

tiger
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Re: Ein Lehrer packt ein … 4 … oder kotzt sich aus!

Beitrag von tiger »

Achtung, Troll: Dieser Text wurde hier im Forum am 06.10.2010 schon einmal gepostet, vgl. viewtopic.php?f=1&t=19563

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Illi-Noize
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Re: Ein Lehrer packt ein … 4 … oder kotzt sich aus!

Beitrag von Illi-Noize »

tiger hat geschrieben:Achtung, Troll: Dieser Text wurde hier im Forum am 06.10.2010 schon einmal gepostet, vgl. viewtopic.php?f=1&t=19563

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