PANIK Ref an der Gesamtschule

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
Eneas
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Registriert: 12.06.2018, 12:04:41

Re: PANIK Ref an der Gesamtschule

Beitrag von Eneas »

Liebe Leute, zunächst vielen Dank für all die Rückmeldungen! Ich hatte mich erstmal wieder zurückgezogen, weil ich nach anfänglich riesigem Redebedürfnis erstmal die Zeit nutzen wollte, mich mit dem Thema in Ruhe zu beschäftigen. Und dabei habe ich mir sehr viele Dinge wieder vor Augen geführt, die in der Panik irgendwie nebensächlich wurden.

1. --> Ich habe als Lehrkraft im Grunde immer Spaß gehabt. Und dabei war es egal, ob 5., 7. oder 12. Klasse, Haupt- oder Realschule oder Gymnasium.

2. Ich bin als Referendar noch immer in der Ausbildung. Ich werde lernen, all die geforderten Dinge umzusetzen und werde - so hoffe ich - am Ende als Lehrer "kompletter" sein als nach der Ausbildung am Gymnasium.

3. Schulform hin oder her - es liegt an mir, was die Kinder lernen und was nicht.

4. Ist die Schulform eigentlich sogar sehr schön, da die Schule sehr viel Wert auf Kooperationen unter den Lehrkräften legt und man nicht allein ist, wenn doch mal irgendwo der Schuh drückt.

5. Ich weiß gar nicht, was genau mir so Angst macht bzw. Angst gemacht hat, da ich gerade aufgrund der positiven Beziehung zu den bisher von mir unterrichteten Schülern Lehrer werden wollte.

6. Ich arbeite derzeit im Schnitt 50 Stunden, oft sogar mehr. Und das bei sehr gutem Zeitmanagement. Da werde ich - wovor ich auch Angst hatte - die stressigen Phasen im Ref auch überleben

7. Ich habe während meiner Praktika eigentlich immer nur gute Erfahrungen gesammelt, was nicht zuletzt daran lag, dass ich - so selbstbewusst schreibe ich das mal - sehr gut mit Kindern kann.

8. Ich darf Fehler machen! Egal, ob ich am Anfang vielleicht überfordert mit differenzierten Leistungsbewertungen bin oder hin und wieder zum Lehrer-Echo neige - ich habe die Zeit, um mich zu entwickeln und bräuchte das Ref nicht, wenn ich alles schon können würde.

9. Es ist ein Privileg, Kinder, Jugendliche und ggf. auch junge Erwachsene auf ihrem Weg zu begleiten, eine sehr spannende Aufgabe und etwas, wofür ich mich bewusst entschieden habe, als ich mit dem Studium begann.

Zusammenfassung: Ich freue mich aufs Ref, auf die Kinder, auf ein junges Kollegium, auf eine aufregende Zeit. Und ja, es tut mir Leid, dass ich so gejammert hab. Kommt nicht mehr vor, denn jetzt geht es darum, die positiven Dinge in den Vordergrund zu stellen. Denn auch das habe ich mir wieder vor Augen geführt - es ist eine machbare Aufgabe, die nur dann zum Problem wird, wenn man sich ständig und ausgiebig mit den Dingen beschäftigt, die nicht so toll sind!

Danke nochmal für alle aufbauenden Worte und einen schönen Sonntag

Jula13
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Re: PANIK Ref an der Gesamtschule

Beitrag von Jula13 »

Mich hat es nach dem Ref an eine Gesamtschule verschlagen. Auch ich hatte nie damit gerechnet, dass das mit meiner Fächerkombination so überhaupt möglich sei. Auch ich bin mit ziemlichem Bauweh in meinen ersten Unterrichtstag gestartet. Aber hey - es kam völlig anders als ich erwartet hatte. Ich habe mich sofort extrem wohl gefühlt, war überrascht von der Höflichkeit und Disziplin der meisten Klassen und Kurse, angetan von der Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft des Kollegiums. Klar muss man sich umstellen, und die Aufgaben sind teilweise deutlich andere, die man übernimmt.
Ich habe es aber gepackt und ich werde definitiv hier alt.
Nur Mut, Gesamtschulen sind besser als ihr Ruf.

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