War ich zu streng?

Was tue ich, wenn ....?
Lili
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Beitrag von Lili »

Du meinst, wenn ich einen Text fehlerfrei wollte und die Schüler das nicht gebacken kriegen? Gute Frage.

Ich machs ja von vorneherein so, dass die Schüler nur die Wörter verbessern, die sie falsch hatten. Das schaffen die bei mir auch.
Bei der Besprechung ist bei mir auch nicht das Ziel, dass das Diktat am Ende fehlerfrei an der Tafel steht, sondern dass nochmal die Rechtschreibstrategien besprochen werden, die zu den häufigsten Fehlern geführt haben.
Darauf kommt es doch am Ende an, dass die SS diese Strategien verinnerlichen und nicht darauf einen Text fehlerfrei abschreiben zu können oder ihn von Mutti korrigieren lassen zu können.

Ich weiß nicht, wie das in deinem Bundesland ist, aber in Bayern werden in der Grundschule auch kaum mehr Diktate geschrieben. Deine SS hatten also unter Umständen sehr wenig Erfarhung damit.

Wenn ich jetzt mal wirklich den Fall hätte wie du, dann hätte ich es vielleicht als fehlende HA gezählt.
Wie gesagt: Benotung ist bei uns eh verboten und das ist gut so.

_waratte

Beitrag von _waratte »

Ich verstehe die ganze Diskussion nicht so ganz. Das Benoten von Hausaufgaben und Berichtigungen ist (zumindest bei uns) verboten. Daher stellt sich auch nicht die Frage, ob das nun zu streng ist.
Des Weiteren gibt es einfach Kinder, die können ihr ganzes Leben lang einen Text nicht vernünftig abschreiben. Die Gründe dafür sind äußert verschieden und in den meisten Fällen ist eine permanente Wiederholung derselben nicht bestandenen Übung nicht sinnvoll, da das Kind einfach abschaltet oder es eher als Schikane, denn als Übung sieht. Im schlimmsten Fall kann durch so etwas gar Angst aufgebaut oder gefördert werden. Man muss hier eher überlegen, wo die Ursache des Scheiterns liegt. Schreib- oder Leseschwäche? Braucht das Kind vielleicht einfach nur eine Brille? Oder ist es einfach nur faul? Manches bleibt jahrelang unentdeckt.
Hat man alle seine Möglichkeiten erschöpft und der Zustand ändert sich derzeitig nicht, dann wird das Kind die Klasse schlicht und ergreifend wiederholen oder gar die Schulform wechseln müssen. Das lässt sich so pauschal nicht sagen.

Titania
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Beitrag von Titania »

Lili hat geschrieben:Ich finds scheiße. Die Kinder, die keine Eltern haben, die Korrektur lesen, haben jetzt die Arschkarte. Genau aus dem Grund ist bei das Benoten von Hausaufgaben verboten.
Was ist dass denn für eine Einstellung zu diesem Thread? Keines der Kinder war hier benachteiligt, da alle das fehlerfreie Diktat an der Tafel sehen konnten. Meine 2.ten lasse ich Texte wiederholt abeschreiben, wenn mehr als 3 Fehler drin sind, denn das ist keine Denkleistung sondern eine Frage der Konzentration und die verlange ich auch 2 Wochen vor den Ferien.
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Lili
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Beitrag von Lili »

@ Titania:
Meine Kinder schreiben auch Texte ab. Ich geb aber keine 6-er, wenn ein Fehler drin ist. Und ich benote auch keine HA. Was soll denn das mit meiner Einstellung zu einem Thread zu tun haben?
Wenn die Möglichkeit besteht, dass Eltern helfen, werden sehr wohl Kinder benachteiligt.

Titania
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Beitrag von Titania »

Lili hat geschrieben:@ Titania:
Meine Kinder schreiben auch Texte ab. Ich geb aber keine 6-er, wenn ein Fehler drin ist. Und ich benote auch keine HA. Was soll denn das mit meiner Einstellung zu einem Thread zu tun haben?
Wenn die Möglichkeit besteht, dass Eltern helfen, werden sehr wohl Kinder benachteiligt.
Die Kinder brauchten doch keine Hilfe von ihren Eltern, die hatten sie durch den richtigen Tafeltext. Und sicher werden Hausaufgaben auch benotet. Schon allein ob sie gemacht werden fließt in die Arbeitsverhaltennoten mit ein. Kein Mensch will diese benotetet Hausaufgabe in die Fachnoten miteinfließen lassen, aber im Hinblick auf das ungenügende Arbeitsverhalten ist die 6 in diesem Fall voll gerechtfertigt.
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karink532

Beitrag von karink532 »

Lili, es ist mir ja auch überlassen, wie ich diese 6 werte- natürlich nicht stark, aber das sollte schon mal ein "Denkzettel" sein, denn eine Berichtigung der Berichtigung mit 13 Fehlern bei einem Diktat von 100 Wörtern kann ja wohl nicht sein.

Und dieses Argument, dass natürlich einige Kinder durch mangelndes Interesse ihrer Eltern am Schulgeschehen benachteiligt sind, hast du ja IMMER. Ich meine, die meisten Dinge müssen zu Hause nochmal angeschaut und geübt werden, und da gibts immer Eltern, die da richtig mitziehen und solche, denen das egal ist. Dann darfst Du ja auch eigentlich keine Klassenarbeiten mehr benoten, denn da kannst Du ja auch sagen, dass zwar alle in der Schule die gleiche Vorbereitung hatten, aber natürlich diejenigen, deren Mama sich nochmals hinsetzt und alles nochmal übt, nen Vorteil haben.

Freidenker
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Beitrag von Freidenker »

Guten Morgen !
Mit einem grinsenden Abschiedsgruß und vorbereitetem Abmeldeformular hätte ich diesen Eltern sofort den Schulwechsel aufgedrückt. :lol:
Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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