Teacherlove hat geschrieben:dreistein hat geschrieben:Ähm, ja ... wenn jemand den Abschluss nicht schafft, hat er versagt und ist per definitionem ein Versager. Ich zitiere Homer Simpson: "Der Versuch ist der erste Schritt zum Versagen."
Ach ich bin also ein Versager in Ihren Augen. Herrlich, wie kann man nur so engstirnig sein? Wie hier schon jemand schrieb- Schule ist nicht alles.
Nach meinem "Versagen" im ach so tollen Lehramt hatte ich einige Zusagen von Unternehmen bekommen, eben weil die der Meinung waren, dass ich etwas kann.
Dann habe ich nebenberuflich meinen Master erfolgreich bestanden (ich alter Versager) und habe nun das Angebot seitens der Uni bekommen, zu promovieren.
Wie Sie sehen- bei mir lief seit dem Abitur immer alles glatt, auch im 1. Staatsexamen, jetzt im berufbegleitenden Studium und auch die Promotion wird mir gelingen.
Ominöserweise klappt alles- nur das Referendariat nicht. Seltsam, nicht? Wo ich doch über Ihre vielgelobte Universalintelligenz verfüge, die mir so viele Mitmenschen (Arbeitgeber, Professoren) bestätigen...
Und wo ich doch ein "fachlicher und pädagogischer Totalausfall" sein muss, arbeite ich täglich mit Menschen, habe jahrelange Berufserfahrung in der Jugendarbeit vorzuweisen und hatte im Referendariat immer ein top Verhältnis zu meinen Schülern und wurde sogar zum Vertrauenslehrer gewählt!
Was ich am Referendariat kritisiere, ist Folgendes:
Ich war ein 3,0er Kandidat (Vornoten).
Da wurde uns ewig und drei Tage im Referendariat etwas von "individueller Förderung" und "den Schüler abholen, wo er steht" gefaselt- aber NIEMAND meiner Fachleiter hat sich mal mit mir hingesetzt und mich individuell gefördert... sprich mir Tipps gegeben oder exemplarisch mit mir eine Stunde geplant. Könnte man bei einem A14 Gehalt schon mal verlangen, oder? Aber nein, als ich meine Fachleiter nach einem UB darauf Ansprach, hieß es "wir müssen nach Hause"- es war 11 Uhr morgens. Mag sein, dass ich Probleme bei der UB-Planung hatte, das gebe ich auch offen zu. Aber meine FL haben genauso "versagt", eben weil sie es nicht geschafft haben, a) mich zu unterstützen, wie es ihre Aufgabe gewesen wäre und wofür sie fürstlich!! bezahlt werden! b) mir keine konkrete Kritik genannt haben, alles war sehr schwammig gehalten und ich wusste nicht, wo ich ansetzen sollte c) mir zwei Jahre lang erzählt wurde, ich wäre im "guten" Bereich und zack- auf einmal war ich mit 3,0 und 3,3 vorbenotet- das nenne ich einfach nur feige und verantwortungslos. Und ja, ich muss ehrlich gestehen- ich habe und hatte seit dem Referendariat NIE wieder mit solchen Arbeitgebern und Kollegen zu tun wie im Referendariat.
Bereits vor dem Ref habe ich jahrelang gearbeitet und auch direkt nach dem Ref und meine Vorgesetzten, Kollegen, Profs, Dozenten etc.pp. sind mir IMMER mit Respekt und Ehrlichkeit begegnet. Ich wurde gefördert, mir wurde Hilfe zuteil.
Bestes Beispiel: Ich habe nebenberuflich eine Masterarbeit geschrieben. Meinen Betreuer habe ich vor der Verteidigung NICHT gesehen. Ich habe lediglich E-Mails mit ihm ausgetauscht und telefoniert aber ich sage Ihnen- so viel Unterstützung, Ratschläge, Hinweise und Aufmunterung, wie ich von der FERN!!!universität bekommen habe, wo man mich noch nie gesehen hat und nicht persönlich kannte, habe ich in den insg. drei Jahren im Referendariat NIE bekommen. Nie. Und ich war wöchentlich im Seminar acht Stunden anwesend... nur mal so zum Nachdenken...