Das Referendariat ist eine der schlechtesten Ausbildungen überhaupt.
1. Das Studium bereitet null auf den Alltag vor. Es ist eher ein Test im Auswendiglernen.
2. im sogenannten "Vorbereitungsdienst" wird man schließlich auch nicht vorbereitet. Das Referendariat ist extrem defizitorientiert. Anstatt schrittweise neues Wissen aufzubauen, "baut" man darauf auf, was der Referendar falsch gemacht hat bzw. noch nicht kann.
3. Seminarlehrer haben den Bezug zur Realität verloren, wenn sie wenig oder gar nicht mehr unterrichten. Dadurch haben sie ziemlich verdrehte Vorstellungen, was "guter Unterricht" überhaupt ist.
4. Mentoren bekommen wenig bis gar keine Entlastung für ihre Tätigkeit. Daher wollen sie oft nur ihren eigenen Unterricht loswerden.
5. Kollegialität wird unter Lehrern und auch unter Referendaren kleingeschrieben.
Tesen
Re: Tesen
zu 1) Das kann ich nicht bestätigen. Sicherlich geht ein Studium vielfach über den Schulstoff hinaus, das Wissen und die Kenntnisse benötige ich jedoch tagtäglich für SuS-Fragen und ich bin froh darüber, fachlich gut ausgebildet zu sein. Auswendiglernen gab es in meinem Studiengang eher wenig, das Aneignen von Wissen jedoch habe ich im Studium gelernt. Falls ich also in der Uni etwas Bestimmtes nicht gelernt habe, was ich für die Schule benötige, kann ich es mir aneignen (Ich unterrichte z.B. Deutsch, mindestens 50 Dramen habe ich gelesen, dennoch kommen immer wieder neue hinzu). Mir graut es übrigens vor Lehrern, die nur noch Kenntnis des Schulstoffs haben.
zu 2) Leider kann es passieren, dass man an einen nicht kompatiblen Fachleiter gerät. So geht es aber auch allen Schülern dieser Welt mit ihren Lehrern. Wenn es wirklich mit allen Fachleitern nicht läuft, sollte man sich Gedanken machen.
zu 3) Meine Seminarlehrer hatten alle noch mindestens eine halbe Stelle an der Schule.
zu 4) Für Hessen stimmt das, es gibt keine Entlastung für die Mentoren. Aber einige machen diesen Job auch echt gerne und engagieren sich sehr.
zu 5) Eindeutig nein, mit mindestens 50 % habe /hatte ich ein sehr gutes Verhältnis und wir unterstützen uns gegenseitig.
Mein Ref war übrigens auch nicht der Brüller und an manchen Tagen hätte ich am liebsten alles hingeworfen. Mit einer Fachleitung bin ich ständig aneinander gerasselt und manche Themen im Seminar fand ich total überflüssig. Aber es war nicht alles total sch**** und so wird es auch bei dir sein.
zu 2) Leider kann es passieren, dass man an einen nicht kompatiblen Fachleiter gerät. So geht es aber auch allen Schülern dieser Welt mit ihren Lehrern. Wenn es wirklich mit allen Fachleitern nicht läuft, sollte man sich Gedanken machen.
zu 3) Meine Seminarlehrer hatten alle noch mindestens eine halbe Stelle an der Schule.
zu 4) Für Hessen stimmt das, es gibt keine Entlastung für die Mentoren. Aber einige machen diesen Job auch echt gerne und engagieren sich sehr.
zu 5) Eindeutig nein, mit mindestens 50 % habe /hatte ich ein sehr gutes Verhältnis und wir unterstützen uns gegenseitig.
Mein Ref war übrigens auch nicht der Brüller und an manchen Tagen hätte ich am liebsten alles hingeworfen. Mit einer Fachleitung bin ich ständig aneinander gerasselt und manche Themen im Seminar fand ich total überflüssig. Aber es war nicht alles total sch**** und so wird es auch bei dir sein.
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Re: Tesen
Sehe ich alles nicht so.
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Re: Tesen
Wolltest du Deutschlehrer werden und bist durchgefallen?
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Re: Tesen
Meine Thesen:
1. Das Referendariat ist gar keine Ausbildung.
2. Referendare werden fast schon fürstlich dafür entlohnt und erhalten den Beamtenstatus im Vorschuss dafür, dass sie ein paar Stunden unterrichten und bei allem Hilfe brauchen. An den Kindern wird dabei recht gnadenlos rumprobiert.
3. Seminarlehrer haben ein paar Jährchen Berufserfahrung auf dem Buckel und müssen selbst neben der ganzen Rumfahrerei noch Stunden halten. Man könnte sagen: sie wissen, was sie tun.
4. Mentoren reißt der Geduldsfaden, wenn Referendare a) keinen Bock haben und/oder b) alles naiv und unreflektiert blöd finden, was man ihnen vorschlägt.
5. Kollegialität ist das, was aus dem Lehrerzimmer rausschallt, wie man sie hineinruft.
Oder wäre das überspitzt, verallgemeinert und der Situation aller Referendare niemals angemessen? Ja, das wäre es wohl.
Wenn du ernsthaft Hilfe brauchst, melde dich gerne wieder.
1. Das Referendariat ist gar keine Ausbildung.
2. Referendare werden fast schon fürstlich dafür entlohnt und erhalten den Beamtenstatus im Vorschuss dafür, dass sie ein paar Stunden unterrichten und bei allem Hilfe brauchen. An den Kindern wird dabei recht gnadenlos rumprobiert.
3. Seminarlehrer haben ein paar Jährchen Berufserfahrung auf dem Buckel und müssen selbst neben der ganzen Rumfahrerei noch Stunden halten. Man könnte sagen: sie wissen, was sie tun.
4. Mentoren reißt der Geduldsfaden, wenn Referendare a) keinen Bock haben und/oder b) alles naiv und unreflektiert blöd finden, was man ihnen vorschlägt.
5. Kollegialität ist das, was aus dem Lehrerzimmer rausschallt, wie man sie hineinruft.
Oder wäre das überspitzt, verallgemeinert und der Situation aller Referendare niemals angemessen? Ja, das wäre es wohl.
Wenn du ernsthaft Hilfe brauchst, melde dich gerne wieder.