Lehrer - auch ohne 2. StEx?

[KTS]

Man sollte es auf keinen Fall anstreben Lehrer ohne 2. Staatsexamen zu werden, weniger Geld, weniger Ansehen (warum hat der das nicht geschafft?), immer in Erklärungsnot, keine Aufstiegschancen...

[wassen]

Wann man nicht verbeamtet werden kann, dann ist aus finanzieller Hinsicht aber das Absolvieren des Referendariats und ein 2. Stex aus völlig unsinnig.

Man bekommt knapp über 20€ netto im Monat mehr, als wenn man nur das 1. Stex (oder irgendein Diplom o.ä.) gemacht hätte (TVL-13 SR vs. TVL 13). Mit 2. Stex ist man als Angestellter also schlechter gestellt als ohne 2. Stex. (Verdienst- und Altersvorsorgungsausfall im 2-jährigen Ref., das Ref. wird nur als 1/2 Jahr auf Erfahrungsstufen angerechnet - irgendwelche außerschulischen Tätigkeiten weitaus besser)

Das 2. Staatsexamen ist aus finanzieller Sicht ausschließlich dadurch interessant, dass es eine[/b] Voraussetzung für den Beamtenstatus - ansonsten ist es selbstschädigend es anzustreben (wenn man sich auch ohne 2. Stex an einer Schule dauerhaft etablieren kann, was in NRW ohne weiteres möglich ist).

Die 'Aufstiegschancen' mit 2. Stex auf TVL 14 und 15 sind ja nun finanziell völlig uninteressant - und stellen eher eine Verhöhnung des nicht verbeamteen ambitionierten und qualifizierten Lehrers dar (die Unterschiede zu den verbeamteten Lehrkräften wachsen dann ja noch mal rapide an - als TVL 15er ist man ja schlechter gestellt als ein A 13 Junglehrer)

[Fränzy]

Hallo,

in BW treffen Deine Aussagen nicht zu, denn ein Lehrer ohne 2. Examen bekommt immer nur befristete Verträge (ich kenne mehrere). Planungssicherheit = Null, Sommerferien immer unbezahlt. Dazwischen Phasen der Arbeitslosigkeit. Also es lohnt sich die komplette Befähigung für einen Lehrberuf abzulegen, WENN man in einer Schule als Lehrer arbeiten will.

Selbstverständlich legen auch Seiteneinstteiger eine 2. Dienstprüfung ab. Auch ein Technischer Lehrer muss eine Lehramtsprüfung ablegen. Nebenlehrerverträge sind jedenfalls bei uns in der Schule DEUTLICH im Rückgang.

Übrigens kann man auch als Angestellte Lehrkraft in Funktionsstellen aufrücken. Bei uns gibt es einen Abteilungsleiter im Angestelltenverhältnis.

Viele Grüße

Franzi

[rumo]

Mein Mann ist Lehrer ohne 2. Staatsexamen, mit unbefristetem Vertrag an einer privaten Schule. Er bekommt mehr Geld als ich, da diese Schule als berufliche Schule gilt und er somit in E14 und nicht wie ich mit Realschule in 13 eingruppiert ist.

Auch ohne 2. Examen kann man unterrichten und das nicht unbedingt schlechter als jemand mit 2. Examen.

[Fränzy]

Mein Mann ist Lehrer ohne 2. Staatsexamen, mit unbefristetem Vertrag an einer privaten Schule. Er bekommt mehr Geld als ich, da diese Schule als berufliche Schule gilt und er somit in E14 und nicht wie ich mit Realschule in 13 eingruppiert ist.

Auch ohne 2. Examen kann man unterrichten und das nicht unbedingt schlechter als jemand mit 2. Examen.

Das hängt, wie gesagt, sehr vom Bundesland ab. Für BW rate ich davon ab, sich mit nur einem 1. Examen dauerhaft in einer Schule etablieren zu wollen. Im Bereich der Beruflichen Bildung gehen die Nebenlehrverträge definitiv zurück. Ein Kollege von mir muss nach 2 Jahren gehen, eine andere Kollegin ging vor den Sommerferien.

Zur Qualität des Unterrichts will ich gar nichts sagen, das hat oft keinen Zusammenhang mit den Examen. Diese beiden Lehrkräfte waren fachlich und pädagogisch topfit.

Dazu kommt, dass sie die Einstellungschancen in manchen Schularten sehr verschlechtern. Eine Grundschullehrer dürfte gar keine Chance ohne 2. Dienstprüfung haben, bei einem Gymnasiallehrer mit D/G sieht es vermutlich nicht anders aus

[Horst-Günther]

(wenn man sich auch ohne 2. Stex an einer Schule dauerhaft etablieren kann, was in NRW ohne weiteres möglich ist).

sorry, aber das stimmt doch nun nicht. Ohne 2.tes Staatsexamen bleiben nur befristete Verträge. Mit einem 1. Staatsexamen kannste nichtmal in die einjährige päd. Maßnahme (die auch noch schlechter vergütet werden) wechseln und die OBAS-Maßnahmen enden dann wiederum auch mit 2.tem Examen.

[Fuxi]

Rumo, gerade beim letzten Satz gebe ich dir sehr recht

Bei der richtigen Arbeit in der Schule lernt man meiner Meinung nach sowieso besser, wie alles läuft - im Gegensatz zum Ref, bei dem es nur um Showstunden geht...die Realität sind anderes aus (oder will mir jemand widersprechen, dass es unmöglich ist 27 Stunden/Woche so zu planen, wie man es im Ref beigebracht bekommt??!!)...und erst wer sich im realen Schulalltag durchgeschlagen hat ist meiner Meinung nach ein echter Lehrer und somit ist die Berufsbezeichnung nicht vom 2. StEx abhängig - es kommt drauf an was man leistet - bei der Arbeit in der Schule und nicht an Noten im Seminar...und meine Erfahrung ist auch, dass der direkte Einstieg in den Schulalltag um Weiten effektiver ist

Dennoch finde ich das Ref wichtig - einfach aus dem Grund, dass man dann bessere Chancen hat langfristig wo unter zu kommen...nun ja...vielleicht findet sich ja noch ein weiterer Grund