Lehrer - auch ohne 2. StEx?

[kharn]

Nagut...allerdings muss man auch bedenken, dass durch die vielen Einsatzreferendare weniger Lehrer eingestellt werden für die dann später ja auch wiederum Pensionen zu zahlen wären...aber insgesamt kann man das wohl schlecht abschätzen

[Illi-Noize]

Vor allem entsteht durch die ganzen Mist-Teilzeitrefs (ihr könnt natürlich nichts dafür!) mehr Arbeit für die "normalen" festangestellten Lehrer. Zig Schulen haben bis zu 10 Einsatzrefs - die natürlich alle so gut wie keine Vertretungen übernehmen dürfen und keine Klassenleitungen haben. Und dann "ständig" fehlen wegen Seminartagen, Prüfungen usw., aber trotzdem letztendlich Stellen für Vollzeitlehrkräfte "blockieren".

Es wäre in der aktuellen Situation wahrscheinlich allen geholfen, wenn die Einsatzrefs wieder auf 11 Stunden heruntergeschraubt werden würden und im Gegenzug mehr übernommen werden würden.

[Sarroise]

Ich meinte auch nicht "Titel" im herkömmlichen Sinn, hatte mich vielleicht unklar ausgedrückt. Ich wollte nur eine Berufsbezeichnung haben. Denn mit 1. StEx darf ich ja unterrichten, also lehren, daher meine Frage nach "Lehrer"...
Und wenn einen jemand fragt, "was" man nun mit einem 1. StEx ist, sollte man schon eine passende Antwort liefern können, finde ich.

Dann musst du etwas anderes studieren, wenn du auf die Bezeichnung so großen Wert legst.

[Stefan24]

Denn mit 1. StEx darf ich ja unterrichten, also lehren,

Wo hast du das denn her?

Vielleicht in manchen Bundesländern vertretungsweise und befristet.

Und wenn einen jemand fragt, "was" man nun mit einem 1. StEx ist, sollte man schon eine passende Antwort liefern können, finde ich.

Was ist denn ein Student der Rechtswissenschaften mit erstem Examen?

Staatsexamensstudiengänge haben es nun einmal so an sich, dass sie aus mehreren Examina bestehen. Du hast eben das erste Staatsexamen für das Lehramt an XSCHULARTX bestanden. Mehr nicht. Finde dich damit ab.

[widget]

Mal unabhängig davon, ob man das 2. Staatsexamen zum Unterrichten braucht oder nicht, so erachte ich es auf jeden Fall für sinnvoll. Wenn ich sehe, wie manche Vertretungskräfte mit 1. Staatsexamen unterrichten, denke ich mir nur "die armen Kinder"! - Ich habe das Ref. gerade hinter mir und obwohl es kein Zuckerschlecken war und ich vielfach geflucht habe, habe ich doch etwas mitgenommen. Ich mache zwar auch nicht in jeder Stunde Lehrproben-Unterricht, aber man lernt doch, wie man Stunden relativ schnell ohne viel Schnick-Schnack so plant, dass die Inhalte für die Kids doch oft einigermaßen interessant und nachhaltig sein können.
Auch ich habe nach dem 1. Staatsexamen als Vertretungslehrer unterrichtet - und zwar so, wie ich früher unterrichtet wurde. Damals habe auch ich das Ref. nur Zeitverschwendung betracht. Aber obwohl ich erst Mitte 20 bin, bin ich heute der Meinung, dass der damalige Unterrichtsstil heute nicht mehr zeitgemäß und wenig nachhaltig ist.
Also ich persönlich habe im Ref. sehr viel Didaktisch-Methodisches gelernt, wovon ich in der Uni noch nie etwas gehört hatte. Und auch die wichtige Verbindung zur Entwicklungspsychologie wurde immer hergestellt, was einen besser einschätzen lässt, wie stark man Unterrichtsinhalte herunterbrechen muss.
Mein Fazit: Über die Art und Weise im Referendariat kann man sich streiten. Aber ich finde, dass so eine praktische AUSBILDUNG (und damit meine ich nicht nur learning by doing) wichtig und notwendig ist.
LG
Widget

[Fuxi]

Wenn ich sehe, wie manche Vertretungskräfte mit 1. Staatsexamen unterrichten, denke ich mir nur "die armen Kinder"!

DAS kann man auch über einige fertige Lehrer mit 2.Staatsexamen sagen ...Aussagewert also gleich null....

manche haben es einfach drauf sich ihr Können und Wisssen selbst anzueignen....manche brauchen Anleitung - und schaffen es selbst dann nicht...wir sind alle Menschen, alle verschieden und somit auch das Ergebnis

[Ulysses]

Wenn ich sehe, wie manche Vertretungskräfte mit 1. Staatsexamen unterrichten, denke ich mir nur "die armen Kinder"!

DAS kann man auch über einige fertige Lehrer mit 2.Staatsexamen sagen ...Aussagewert also gleich null....

doch, ich denke schon, dass das einen Aussagewert hat. immerhin werden im Referendariat unter Anleitung Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt, die man sich selber nicht so leicht aneignen kann oder für deren Selbstaneignung man viel mehr Zeit und Kraft investieren muss.

natürlich wird es immer wieder Lehrer mit 2. Staatsexamen geben, die nichts gebacken kriegen, genauso wie es immer wieder Lehrer ohne Referendariat geben wird, die es deutlich besser machen als die richtigen Lehrer.

aber ich denke nicht, dass das den generellen Schluss erlaubt, eine praktische Ausbildung sei gar nicht nötig. man stellt ja auch nicht die Maurer-, Friseur- oder Mediziner-Ausbildung komplett in Frage, nur weil es unfähige Maurer, Friseure und Ärzte gibt oder weil manche Leute auch ohne praktische Ausbildung gut maurern, Haare schneiden oder operieren (ja, das hat es wirklich schon gegeben!) können.

es gibt immer Naturtalente und gute Autodidaktiker, ebenso wie es Dummpfeifen gibt, an denen jede Ausbildung abprallen wird. aber die Mehrheit von uns liegt irgendwo dazwischen, und die Ausbildung ist eben für diese Mehrheit da.

du hast recht, dass Menschen verschieden sind und es eine sehr große Bandbreite an Fähigkeiten gibt, aber die numerische Mehrheit der Menschen gehört eben irgendwo ins Mittelfeld und nicht zu den extrem Begabten oder extrem Unbegabten.