Hartz 4 zwischen Studium und Referendariat?

Grundsätzliche Fragen zum Referendariat können hier gestellt werden
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Mrs.K
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Re: Hartz 4 zwischen Studium und Referendariat?

Beitrag von Mrs.K »

Krabbe1980 hat geschrieben: Lohnt sich eine Arbeitslosmeldung/der Gang zum Sozialamt für Hartz 4?
wenigstens kann man so schon mal üben, mit dem Ref-Gehalt auszukommen. Bei mit bleibt nämlich (abzüglich Miete, GKV, Rückzahlung v. Studienkredit, GEZ, etc...) auch nur so ziemlich genau der Harz IV-Satz... :?
Mrs. Krabappel [img]http://www.ref-ex.de/phpBB2/images/avatars/gallery/Specials/mrsk.gif[/img]

Skara
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Beitrag von Skara »

Grüß Gott!

Das ist aber nur die offizielle Seite zum Thema, denn im Gegensatz zu den Referendaren, die über die Woche richtig was tun müssen für ihr spartanisches Gehalt (bzw. für das Geld, was netto tatsächlich zum Überleben übrig bleibt), haben Leistungsbezieher nach dem SGB II (die Abzocker der Nation) jeden Monat über (Frei)Zeit, sich beruflich anders zu engagieren, ohne das es jemand merkt und ohne, das sie von jemand vermisst werden, inkl. Kranken- und Pflegeversicherung.

Der Dauerurlauber mit doppeltem Netto-Gehalt für einfache Tätigkeiten ist keine Fiktion sondern Grund dafür gewesen, die Kontrolle der Kommunen zu erhöhen, denn es ist einfach unglaublich, wenn ein Kfz-Meister im Alter von 27 Jahren auf einer Seite ohne Job ist, aber auf der anderen Seite die Schwarzarbeit in der Branche unbeschreiblich ist, das keine Anstalten gemacht werden, sich einen regulären Job zu suchen. Wer rechnen kann, der möge mal folgen: 345,00 Eur (West) + Mietanteil + Kranken- und Pflegeversicherung = Leistungen nach dem SGB II. Damit deckt ein junger Mann die Fixkosten im Monat. Dazu ca. 1000 EUR mtl. durch „außergewöhnliches Engagement“ und der Knabe verdient (netto) mehr als ein frischgebackener Lehrer an einer Realschule und erspart sich auch die Lohnsteuer.

Doch was ist in der Kfz-Branche schon 1000 EUR, wenn es darum geht, deutsche Autos für den Einsatz im Osten zu tunen? Selbst ein Autolackierer kommt schnell auf 2000 EUR netto durch „Schwarzarbeit“. Muss nicht mal regelmäßig erfolgen, denn das Geld ist ja steuerfrei. Die Frage ist nur, wer ist der Dumme? Der Ehrliche oder der, der nur den Ehrlichen spielt?

Gut, hängt auch stark von der Branche ab, aus der man kommt, aber ich glaube den Eltern eben nicht, wenn Mutter und Vater (angeblich) ohne Arbeit sind und ihre Kinder auf dem Schulhof Fotos auf ihrem Handy zeigen, die etwas ganz anderes zeigen ("Schau mal, mein Papa steht auf dem Dach!").

Ja, Referendare sind und bleiben arme Schlucker! Deshalb werden ja auch so viele eingestellt, weil sie dem Staat wenig kosten und gut für das Ansehen der Politik sind. Hurra! Wir haben Lehrer eingestellt – gegen den Unterrichtsausfall. Nur weiter so, denn es muss schon ein erfreuliches Gefühl sein, mit Personen gleichgestellt zu werden, die Hilfe zum Lebensunterhalt in Anspruch nehmen. Ja, da denkt man natürlich direkt an Lehrer – passt schon!

Und auf der anderen Seite gibt es Verbände, die einfach nur schlafen - und schlafen - und schlafen. Die sollte man abschaffen, denn seit wann brauchen arme Schlucker eine Lobby? Bisher haben die ganzen Verbände doch nur Kosten verursacht, bei den Mitgliedern, die eh nichts haben!

Skara

Seytania

Aufgepasst!

Beitrag von Seytania »

Hallo,

alle, die ein schlechtes Gewissen haben, sich in der Zwischenzeit arbeitslos zu melden: Aufegpasst! Ihr seid in der Zeit zwischen Studium und Referendariat sozusagen ohne Status - sprich ihr zahlt nicht in die Rentenkasse ein. Dieser Zeitraum fehlt euch irgendwann mal prozentual bei eurer späteren Rente. (Genauer weiß ichs leider auch nicht, aber es macht definitv was aus!!!) Nur wer sich arbeitslos meldet, hat einen "lückenlosen Lebenslauf". Wenn du arbeitslos gemeldet bist, wird für dich in die Rentenkasse einbezahlt und das fehlt dir später nicht, wenn du mal alt und pensioniert bist. Ist zwar noch lange hin, sollte aber trotzdem nicht unbeachtet bleiben! Denn das kann später ganz schön weh tun so etwas übersehen zu haben!
Zudem kommt: Ohne Studium oder Referendariat, wenn ihr nicht noch familienversichert seid, müsst ihr euch dann freiwillig krankenversichern. Das wird sehr sehr teuer!
Ich hatte für die Zwischenzeit Harzt 4 beantragt, war eigentlich auch kein allzu großer Aufwand.

Also ihr Lieben - nicht zu kurzfristig denken :wink:

Viele Grüße,

Seytania

refex
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Registriert: 31.05.2005, 11:56:33

Re: Aufgepasst!

Beitrag von refex »

Seytania hat geschrieben:
Also ihr Lieben - nicht zu kurzfristig denken :wink:

Viele Grüße,

Seytania
Ich setze dagegen:
"Wirf Deinen Sohn ins Meer und wünsche ihm viel Glück"
(spanisches Sprichwort)
und noch oben drauf:
"Wenn ihr nicht werdet wie die Leitzordner, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen".
Immer unter Strom ist zu stehen hält die stärkste Birne nicht aus.[url]http://www.proll-is-out.de[/url]

Kajana
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Beitrag von Kajana »

Schon der Krankenkasse/Rentenkasse etc. wegen würde ich ALG II beantragen. Den Nebenjob musst du natürlich angeben, ein Teil des Geldes was du dort verdienst, wird angerechnet, also man bekommen nicht den vollen Satz zum Lebensunterhalt.
Allein vom Nebenjob wirst du kaum leben können. Mit Nebenjob/Minijob gilt man auch nicht als arbeitssuchend. Da gibt es viel dringendere Fälle, die die Agentur erst mal bearbeiten muss.
Die Vorlage der Kontoauszüge vom letzten Vierteljahr war früher auf dem Sozialamt üblich, auf dem AA ist das meist nicht mehr so.
Am besten stellst du einen formlosen Antrag mit der Info, dass du alle Unterlagen noch nachreichst (musst du aber dann auch schnell machen). Und falls die wirklich noch die Auszüge sehen wollen, melden die sich ganz allein.
Nachweisen musst du per Kopie des Auszuges lediglich dein Einkommen und die Ausgaben für Miete, Versicherungen etc.
Aber: lebst du in einer WG mit deinem Freund (Lebensgemeinschaft), zählt sein Einkommen mit, so dass es sein kann, dass du kein Geld bekommst (aber die KK wird trotzdem übernommen).
Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden, weil du auf Hilfe angewiesen bist. Schließlich arbeitest du ja nebenbei und hast die Aussicht, bald in einem festen Arbeitsverhältnis zu stehen. Und selbst dann dürftest du, bei geringem Einkommen, ergänzend ALG II beantragen.

Im übrigen werden nicht so viele Referendare eingestellt wie Skara behauptet. In Sachsen kommen auf 67 Ref-Stellen 426 Bewerber für das LA an Gymnasien. Ähnlich sieht es bei den GS-Refs aus! Eine Statistik für das gesamte Bundesgebiet wäre doch mal interessant.

Kaj

hasminure
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Re: Aufgepasst!

Beitrag von hasminure »

Seytania hat geschrieben:Hallo,

alle, die ein schlechtes Gewissen haben, sich in der Zwischenzeit arbeitslos zu melden: Aufegpasst! Ihr seid in der Zeit zwischen Studium und Referendariat sozusagen ohne Status - sprich ihr zahlt nicht in die Rentenkasse ein. Dieser Zeitraum fehlt euch irgendwann mal prozentual bei eurer späteren Rente. (Genauer weiß ichs leider auch nicht, aber es macht definitv was aus!!!) Nur wer sich arbeitslos meldet, hat einen "lückenlosen Lebenslauf". Wenn du arbeitslos gemeldet bist, wird für dich in die Rentenkasse einbezahlt und das fehlt dir später nicht, wenn du mal alt und pensioniert bist. Ist zwar noch lange hin, sollte aber trotzdem nicht unbeachtet bleiben! Denn das kann später ganz schön weh tun so etwas übersehen zu haben!
Zudem kommt: Ohne Studium oder Referendariat, wenn ihr nicht noch familienversichert seid, müsst ihr euch dann freiwillig krankenversichern. Das wird sehr sehr teuer!
Ich hatte für die Zwischenzeit Harzt 4 beantragt, war eigentlich auch kein allzu großer Aufwand.

Also ihr Lieben - nicht zu kurzfristig denken :wink:

Viele Grüße,

Seytania
Also, was du bezüglich der Krankenversicherung schreibt ist vollkommen korrekt und wäre auch für mich ein guter Grund sich Arbeitslos zu melden.

Den Rest halte ich für..., tja wie sag´ ich´s...quatsch. Ich lass mich aber natürlich auch gerne eines besseren belehren. :lol:
Fangen wir mal (oh oh oh...die Lehrersprache hab ich aber schon drauf :roll: ) mit den Auswirkungen auf die Rentenleistungen an. Der Unterschied entspricht zur Zeit satten 2,18 ¤ Monat/1 Jahr Arbeitslos (ab 1.1.07) [1]
Nun aber zur zweiten Sache. Du vermischt Rente und Pension. Was du in die Rentenkasse einbezahlst ist der Pensionskasse doch schnuppe...

Seytania

Beitrag von Seytania »

Hallo,

du, ich kenn mich damit auch nicht näher aus. Das hab ich auch nicht behauptet. Aber wichtig ist, dass einem später Geld fehlt. Und wie da der Prozentsatz angelegt sind, bis wir mal so weit sind, ist die Frage. Ich würd nur in jedem Fall auf Nr. sicher gehen!

Gruß,

Seytania

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