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"Bastelanleitung" für eine Unterrichtsstunde
Wie sollte eine ganz normale Anfänger-Unterrichtsstunde grundsätzlich aufgebaut sein?
Jede Unterrichtsstunde ist theoretisch mindestens dreigliedrig. Auf einen Einstieg folgt die Erarbeitung, die mit einer Sicherung schließt. Dazwischen gibt es viele Einzelschritte, die je nach Erfordernis eingeschoben /kombiniert werden können. (Doch das ist nur für Fortgeschrittene und sollte in den ersten Stunden vermieden werden, um sich nicht selbst im Gewirr zu verfangen!) Siehe hierzu auch ...
- Phase 1: Einstieg / Motivation
Zu Beginn der Stunde sollte man die Schüler neugierig auf das Stundenthema machen. Durch den richtigen Einstieg motiviert man die Schüler dem Unterrichtsstoff zu folgen um Als Einstiege bieten sich z.B. an: Karikaturen, lebensnahe Beispiele, verblüffende Informationen, Rätsel, Fragen, Provokationen, Erzeugung eines kongnitiven Konflikts ("Nächstes Jahr werden alle roten Ampeln abgeschafft!") usw.
- Phase 2: Erarbeitung
Hier sollte man auf einen Methodenwechsel achten. Zuerst könnte man z.B. ein Arbeitsblatt still lesen, dann in Partnerarbeit Fragen beantworten lassen um schließlich im Klassengespräch (gelenktes Schüler/Lehrer-Gespräch) das Ergebnis zusammenzutragen. Achtung: Grundsätzlich ist ein fragend-entwickelnder Unterricht zwar nicht schlecht und bei manchen Unterrichtsthemen / in manchen Fächern sogar sehr notwendig, doch sollte diese stark lehrerzentrierte Form nicht unbedingt die Überhand gewinnen.
- Phase 3: Sicherung
Die Ergebnisse sollten durch einen Hefteintrag gesichert werden. Hierbei kann man zwar auf seine eigenen Aufzeichnungen zurückgreifen, man sollte aber gute Schülerbeiträge berücksichtigen und mit in die Tafelanschrift / Hefteintrag integrieren.
- (Phase 4: Übertragung
Problemorientiertes Gespräch - Anwendung auf andere Gebiete usw.)
Je mehr Erfahrung man hat, desto häufiger können weitere schüleraktivierende Methoden dazugenommen werden. Später wird es sich auch anbieten, den Unterricht auch als Stationenlernen, Projektarbeit usw. anzubieten. (Fraglich ist allerdings, ob dies im Referendariat sinnvoll möglich ist.)
Bitte immer vor Augen halten: Referendare sind Anfänger! Man sollte sich Zeit lassen zu erfahren und zu lernen, wie Unterricht funktioniert. Es ist deshalb empfehlenswert zu Beginn des Referendariats "einfache" Unterrichtsstunden zu gestalten und diese dafür perfekt durchzuziehen. Niemand hat etwas davon, wenn die Stunde zwar unglaublich innovativ geplant wurde, aber am Ende nicht funktioniert. (In der Beurteilung steht dann: XY überschätzt seine Fähigkeiten.)
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